Kantonale Denkmalpflege – Newsletter Mai 2024
Sehr geehrte Damen und Herren

75 Jahre Kantonale Denkmalpflege Aargau – wir sind mit der ersten "Zu Gast bei..."-Veranstaltung gut ins Kulturerbejahr gestartet. Zahlreiche Interessierte durfte Eigentümer Hans Ulrich Meyer durch die historischen Räume des Muri-Amthofs in Bremgarten führen.
 
Weiter stellen wir Ihnen im Alten Grundbuchamt von Laufenburg die eben abgeschlossene Restaurierung vor. Und mit der Schulanlage Hellmatt präsentieren wir sogleich eines der jüngsten und neusten Aargauer Denkmalschutzobjekte. Ausserdem wird Architekt und Bauunternehmer Theodor Bertschinger junior aus Lenzburg ein Artikel zu seinen verspielten Bauformen gewidmet. Ebenso spannend geht es im Turm der Pfarrkirche Herznach weiter, wo bei Forschungsarbeiten für den Kunstdenkmälerband das alte Uhrwerk und das alte Zifferblatt entdeckt wurden.
Ein letzter Hinweis gilt der neuen Datenbank Vitrosearch, die wir Ihnen wärmstens empfehlen.
Gute Lektüre wünscht Ihnen unser ganzes Team!

Ihre Kantonale Denkmalpflege Aargau
Inhalt
Zu Gast im Muri-Amthof in Bremgarten
Altstadtreparatur in Laufenburg
Unterschutzstellung Schulanlage Hellmatt
Bauten von Architekt Theodor Bertschinger jun. in Lenzburg
Alte Turmuhr Herznach
Glasmalerei am Bildschirm

Gruppe schaut sich im Muri-Amthof um
Hans Ulrich Meyer führt die Besucherinnen und Besucher durch den Muri-Amthof © Kantonale Denkmalpflege Aargau
Veranstaltungen
Rückblick auf die erste Veranstaltung "Zu Gast bei Hans Ulrich Meyer im Muri-Amthof in Bremgarten"
Am 24. Februar durfte der Eigentümer des Muri-Amthofes in Bremgarten zusammen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kantonalen Denkmalpflege eine grosse Schar von interessierten Besucherinnen und Besuchern durch seine historischen Räume führen. Anlässlich des 75-Jahr-Jubiläums der Denkmalpflege und im Rahmen des Kulturerbejahrs 2018 fand die erste von sechs Veranstaltungen statt.
Wir freuen uns auf den nächsten Anlass: Am 7. April führt Sie Kirchenpflegepräsident Linus Hüsser im Kirchenbezirk Herznach. Nehmen Sie die Gelegenheit wahr!


Altes Grundbuchamt Laufenburg
Neubau vor dem Alten Grundbuchamt Laufenburg © Kantonale Denkmalpflege Aargau
Fix und fertig
Die abgeschlossene Umnutzung und Renovation des "Alten Grundbuchamts" im Hinteren Wasen in Laufenburg beinhaltet sämtliche denkmalpflegerischen Disziplinen, die im alltäglichen Aufgabenbereich der Kantonalen Denkmalpflege Aargau behandelt werden.
Im umfangreichen Bauprogramm wurde konserviert, restauriert und renoviert, es wurde abgebrochen und neu gebaut, und es wurde zudem eine passende Nutzung für die historischen Räumlichkeiten gefunden. Das gebaute Ergebnis zeigt eindrücklich, wie zeitgenössische Architektur im Zusammenspiel mit der Architektur des 19. Jahrhunderts in einer mittelalterlichen Altstadt funktionieren kann.


Schulanlage Hellmatt in Möriken-Wildegg.
Schulanlage Hellmatt © Kantonale Denkmalpflege Aargau
Kantonal geschützt
Die Schulanlage Hellmatt wurde 2013 unter Schutz gestellt und 2017 umfassend renoviert.
Die zwischen 1967 und 1978 von den Architekten Hans Rusterholz und Alexander Henz vom Architekturbüro Metron sowie Peter Stolz und Marc Frey errichtete Schulanlage Hellmatt hat in ihrer radikalen Ausformulierung als Cluster von Klassenpavillons mit zugeordneten Gartenhöfen in der Schweizer Schullandschaft Seltenheitswert. Die in 2013 unter kantonalen Denkmalschutz gestellte Pavillonschule aus den 1960er- und 70er-Jahren wurde 2017 saniert. Dabei wurde Wert auf eine gestalterisch möglichst unverfälschte Erneuerung der Umgebung gelegt und gleichzeitig auf die veränderten Bedürfnisse reagiert.


Architekt Bertschinger in Lenzburg
Das "Türmlihaus" (1914), Sägestrasse 20, Lenzburg © Kantonale Denkmalpflege Aargau
Neues aus dem Bauinventar
Seit 2010 wird das Bauinventar des Kantons Aargau aktualisiert. Im zweiten Halbjahr 2017 konnten in diesem Rahmen die Inventare von Gränichen, Lenzburg, Obermumpf und Oftringen abgeschlossen werden.
Das kürzlich fertiggestellte Bauinventar der Stadt Lenzburg enthält zahlreiche qualitätvolle Objekte, darunter mehrere Bauten des Architekten und Bauunternehmers Theodor Bertschinger jun.. Dies ist Anlass für einen Blick auf den Lenzburger, der das Baugeschehen seiner Stadt um 1900 mit einigen originellen Entwürfen bereicherte.


Turmuhr in der Pfarrkirche Herznach.
Altes Uhrwerk im Glockenturm der Kirche Herznach © Kantonale Denkmalpflege Aargau
Verborgenes wiederentdeckt
Für die Buchreihe "Die Kunstdenkmäler der Schweiz" wird im Aargau zurzeit der Band zum Bezirk Laufenburg fertiggestellt. Der Band erscheint 2019.
Bei der Besichtigung der teils jahrhundertealten Gebäude sind die Forscherinnen immer wieder auf verborgene Schätze wie alte Turmuhren, imposante Dachkonstruktionen, versteckte Malereien oder künstlerisch wertvolle liturgische Geräte gestossen. – Hier geht es um ein mehr als 300-jähriges Turmuhrwerk in der Kirche Herznach und ein wiederentdecktes Zifferblatt.


© Vitrocentre Romont (Gestaltung: wapico, Bern)
Druckfrisch
Die Denkmalpflege beschäftigt sich mit den verschiedensten Materialien und Handwerkstechniken, von denen viele schon seit Jahrhunderten angewendet werden: Dazu gehört auch die Glasmalerei.
Der Kanton Aargau besitzt mit den Chorfenstern der Klosterkirche Köngisfelden sowie den Glasmalereien der Kreuzgänge im Kloster Muri und Wettingen drei der schweizweit eindrucksvollsten Gemäldezyklen. Das Schweizerische Zentrum für die Erforschung und Sammlung der Glasmalerei liegt in der pittoresken Altstadt von Romont FR. Hier sind sowohl das Vitromusée, der Ausstellungsort, wie auch das Vitrocentre, die Forschungsinstitution untergebracht. Als neueste Errungenschaft hat das Vitrocentre seit Dezember 2017 das Online-Inventar zur Schweizerischen Glasmalerei aufgeschaltet. Darin lassen sich verschiedene Sammlungen und die neuen Online-Publikationen zum sogenannten Corpus Vitrearum Schweiz finden. Es ist geplant, dass die Aargauer Glasmalereien zu einem späteren Zeitpunkt auch aufgeschaltet werden.