Newsletter Wald, Jagd und Fischerei – 01 / 2018


 

Inhalt
Volksinitiative "JA! Für euse Wald"
Erfassung Waldstrassen
GoLive BKOnline2.0 erfolgt
Erfolgskontrolle in Naturwaldreservaten
Neue Sondernummer Umwelt Aargau
Verpachtung Jagdreviere
Jagdstatistik
Lachsbesatzstrategie
Mindestmaschenweite Felchenfang
Personelles

Volksinitiative "JA! Für euse Wald"
Am 20. Dezember 2017 hat der Regierungsrat die Botschaft zur Volksinitiative an den Grossen Rat überwiesen (GR.17.330 / Link zur Vorlage). Der Regierungsrat empfiehlt sie ohne Gegenvorschlag zur Ablehnung. Die Leistungen der Waldeigentümerinnen und -eigentümer für Erholung und Freizeitaktivitäten seien auf Stufe Gemeinde auszuhandeln und zu erbringen. Da es sich um kommunale Aufgaben handelt, ist aus Sicht des Regierungsrats eine Aufgaben- und Lastenverschiebung hin zum Kanton nicht gerechtfertigt.
Die Grossratskommission für Umwelt, Bau, Verkehr, Energie und Raumordnung (UBV) hat die Botschaft am 26. Januar und 9. März 2018 beraten. Die Kommission folgt mehrheitlich dem Antrag des Regierungsrats und empfiehlt die Volksinitiative der Stimmbevölkerung ohne Gegenvorschlag ebenfalls zur Ablehnung.

In der Folge lehnt die Kommission UBV die ebenfalls vom Regierungsrat beantragte Abschreibung der grossrätlichen Vorstösse betreffend Forstrevierbeiträge einstimmig ab. Die Kommission beantragt, Waldverordnung und -dekret so anzupassen, dass die Aufsichts-, Vollzugs- und Kontrollaufgaben der Forstreviere künftig aufwandgerecht abgegolten werden. Hierfür sollen pro Jahr 2.5 Millionen Franken zur Verfügung gestellt werden.
Die Beratung der Vorlage im Grossen Rat findet voraussichtlich am 5. Juni 2018 statt, so dass Stimmbürgerinnen und Stimmbürger am 25. November 2018 über die Volksinitiative entscheiden können.

Mit GPS ausgerüstetes Fahrzeug
Erfassung von Waldstrassen: Pilotprojekt in vollem Gange
Die Abteilung Wald des Kantons Aargau plant eine Neuauflage des Datensatzes "Waldstrassen". Der neue Datensatz enthält alle lastwagenbefahrbaren Strassen und bildet eine Grundlage für die Waldbewirtschaftung. Gegenwärtig werden folgende Varianten in einem Pilotprojekt geprüft:

Variante A: Vollständige Neuerfassung durch Abfahrt mit einem GPS-Auto;
Variante B: Übernahme des Strassen-Datensatzes von swisstopo und Verbesserung/Ergänzung durch die Abteilung Wald.

Das Pilotprojekt wird in den Gemeinden Leibstadt und Unterkulm durchgeführt. Für die Befahrung mit dem GPS-Auto wurde die Firma iNovitas aus Baden beauftragt.

Anfangs September wird entschieden, mit welcher Variante die Aargauer Waldstrassen flächendeckend erfasst werden. Die flächendeckenden Aufnahmen erfolgen 2019.

Bei Fragen zum Projekt können Sie sich gerne an Iris Wehrli (062 835 57 17, iris.wehrli@ag.ch) wenden.

BKOnline auf ag.ch
GoLive BKOnline2.0 ist erfolgt
Ende März wurde die alte BKOnline ausser Betrieb genommen und die neue, massgeblich erweiterte BKOnline2.0 aufgeschaltet. Die Migration sämtlicher Daten sowie die Integration der Applikation konnte innerhalb einer Woche vollzogen werden. Damit ist ein wichtiger Meilenstein erreicht. Bis Ende 2018 wird der Offline-Modus von BKOnline2.0 zur Verfügung stehen und damit das Projekt abgeschlossen werden können.
Dem GoLive von BKOnline2.0 ist eine intensive Phase der Schulung sämtlicher Nutzerinnen und Nutzer voraus gegangen. Im Februar und März wurden rund 90 Förster, Mitarbeitende von Forstbetrieben, Planungsbüros sowie der Abteilung Wald in die erweiterte Applikation eingeführt.
BKOnline2.0 kann über den folgenden Link aufgerufen werden: https://www.ag.ch/app/bkonline/. Auf der Homepage der Abteilung Wald stehen die Applikation sowie das Benutzerhandbuch im Menu "Grundlagen" zur Verfügung.

Bei Fragen zur BKOnline2.0 können Sie sich gerne an Raffael Bienz (062 835 28 47, raffael.bienz@ag.ch) wenden.

Totholz im Naturwaldreservat Lägern
Erfolgskontrolle in Naturwaldreservaten
Ende April startete die Firma Hintermann und Weber AG im Auftrag der Abteilung Wald eine Erfolgskontroll-Studie in den Aargauer Naturwaldreservaten. An möglichst unterschiedlichen Standorten werden in Naturwaldreservaten und vergleichbaren Wirtschaftswäldern Totholzkäfer und Totholzpilze untersucht. Zwar sind die Aargauer Naturwaldreservate noch sehr jung, die ältesten sind erst knapp 20 Jahre alt, ihr ökologischer Wert wird in den nächsten Jahrzehnten aber hoffentlich laufend zunehmen. Um dies nachzuweisen, wurden bereits 2015 im Rahmen einer Pilotstudie totholzbewohnende Käfer, Pilze und Schnecken aufgenommen – dies mit erfreulichen Resultaten!
Nun sollen in der systematisch angelegten Erfolgskontrolle in den nächsten 5 Jahren rund ein Drittel der Naturwaldreservate untersucht werden. 2018 finden die Aufnahmen auf der Lägern (Wettingen / Ehrendingen), am Thiersteinberg (Gipf-Oberfrick und Umgebung) und am Surberg (Gränichen) statt.

Bei Fragen zur Erfolgskontroll-Studie können Sie sich gerne an Steffi Burger (062 835 28 46, stefanie.burger@ag.ch) wenden.

Titelblatt der Sondernummer
Neue Sondernummer Umwelt Aargau zum Thema Naturschutzprogramm Wald
Anfang Mai erscheint eine neue Sondernummer "Umwelt Aargau" mit dem Titel "20 Jahre Naturschutzprogramm Wald – eine Zwischenbilanz". Herausgegeben durch die Abteilung Wald wirft die Publikation nach mehr als zwei Jahrzehnten des laufenden Programms einen Blick zurück, zeigt dessen Entwicklung und beschreibt das Erreichte. Zu Wort kommen verschiedene Akteure, aber auch Beobachtende aus anderen Kantonen, die den Waldnaturschutz im Kanton Aargau wie auch das Programm aus vielfältigen Blickwinkeln beleuchten und würdigen.
Die Sondernummer 48 ist erhältlich unter: www.ag.ch/umwelt-aargau > bisher > Sonderausgaben.

Titelblatt der Ausschreibung der Jagdreviere
Die Jagdreviere sind zur Verpachtung ausgeschrieben
Aktuell läuft die Ausschreibung der Aargauischen Jagdreviere für die Pachtperiode 2019–2026. Die bisherigen Jagdvereine wurden direkt angeschrieben. Die Reviere sind im Amtsblatt ausgeschrieben. Die Ausschreibung und Bewerbungsunterlagen sind auch auf der Website der Sektion Jagd und Fischerei aufgeschaltet. Interessierte Jagdvereine können sich bis am 1. Juni 2018 schriftlich bei der Abteilung Wald bewerben.
Ansprechperson: Erwin Osterwalder (062 835 28 56, erwin.osterwalder@ag.ch)

Rehkitzbock
Jagdstatistik
Jagdstatistik
Mit 5‘612 Rehen wurden 2017 wiederum geringfügig mehr Rehe als im Vorjahr erlegt. In 179 von 210 Jagdrevieren konnte der angestrebte Rehwildabschuss erfüllt oder übertroffen werden. Ebenso nahm das Rehfallwild weiter zu und macht knapp einen Fünftel des Gesamtabgangs aus. Nach 2008, 2012 und 2015 wurden 2017 zum vierten Mal mehr als 1‘500 Wildschweine im Kanton Aargau erlegt. Die über den Winter entstandenen Wildschäden sind immens und belaufen sich auf über eine halbe Million Franken (Stand April 2018).


Junglachs
Umstellung der Lachsbesatzstrategie
Im Rahmen der Wiederansiedlung des atlantischen Lachses in der Schweiz stellt sich die Frage, welches Besatzalter am effizientesten ist. Zu diesem Zweck wurden im Möhlinbach Lachse als Eier, Brütlinge und Vorsömmerlinge ausgesetzt. Die drei Gruppen wurden genetisch markiert, indem die entsprechenden Elterntiere der drei Gruppen genetisch erfasst wurden.
Die Resultate der Erfolgskontrolle zeigen, dass Vorsömmerlinge mit 35 % die höchste Überlebensrate aufweisen. Die Überlebensrate der Brütlinge war mit 24 % etwas geringer, während jene der Eier beim Besatz einer künstlichen Laichgrube mit 0.5 % sehr niedrig ausfiel. Der Besatz mit Brütlingen scheint aufgrund der Mortalitätsraten wie auch der geringeren Kosten der Aufzucht bis zum Brütlingsstadium in Frage zu kommen.
Aufgrund dieser Ergebnisse wurde die Besatzstrategie im Rahmen der Wiederansiedlung des Lachses angepasst. Im Jahr 2018 wurden nun insgesamt ca. 20‘000 Lachsbrütlinge in verschiedenen Gewässern des Kantons Aargau eingesetzt. Um die neue Strategie und damit die Resultate des Möhlinbachs zu bestätigen, werden im Rahmen des schweizweiten genetischen Monitorings weitere Lachsbesatzgewässer mit derselben Methode untersucht.

Der Bericht ist als PDF online verfügbar unter: www.ag.ch/jagd_fischerei > Fischerei > Informationen für Fischer > Wichtige Dokumente > Studien & Berichte.
Ansprechperson: David Bittner (062 835 28 52, david.bittner@ag.ch)

Starke Annahme der gefangenen Laichmengen im 2018
Anpassung der Mindestmaschenweite der Netzfischerei für den Felchenfang im Hallwilersee
Im Hallwilersee stellen Felchen den Hauptanteil der Fänge der Berufsfischer und des Netzfischereivereins dar. Seit vielen Jahren wird das Wachstum und die Bestandsentwicklung der Felchen überwacht. Im Jahre 2017 wurden insgesamt 140 Felchen untersucht, die mit Maschenweiten von 36 und 38 mm gefangen worden waren.
Die Auswertung der Felchenschuppen zeigt eine Abnahme des Längenwachstums sowie eine Abflachung der Wachstumskurve ab einer Länge von ca. 28–35 cm auf. Die Felchen werden also kaum mehr als 35 cm gross. Die Gründe für diesen Rückgang können nicht eruiert werden. Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse werden nun im gesamten Jahr Netze mit 36 mm Maschenweite zugelassen. Das Wachstum der Felchen wird weiterhin beobachtet, um eine Überfischung der jüngeren Jahrgänge zu vermeiden.

Der Bericht ist als PDF online verfügbar unter: www.ag.ch/jagd_fischerei > Fischerei > Informationen für Fischer > Wichtige Dokumente > Studien & Berichte.

Personelles
Eintritte
Seit Januar 2018 ergänzt Petra Nobs als Fachspezialistin Fischerei das Team der Sektion Jagd und Fischerei mit einem Pensum von 60 %. Im Gegenzug reduziert Samuel Gerhard sein Pensum auf 50 %. Petra Nobs ist 29-jährig und besitzt einen Master in Biologie. Seit 2015 war sie an der EAWAG und als Sachbearbeiterin beim Fischereiinspektorat des Kantons Bern tätig.

Dienstjubiläen
15 Jahre / Markus Bürki (1. Januar 2003)
25 Jahre / Markus Hossli (1. Januar 1993)
25 Jahre / Anton Bürgi (1. Februar 1993)

Den Jubilaren gratulieren wir herzlich und danken ihnen für die im Wald geleisteten Dienste.