Newsletter Alter – Oktober 2020
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Logo Kanton Aargau
Departement Gesundheit und Soziales
Fachstelle Alter und Familie
Freiheit oder Schutz? Mehr Ideen sind gefragt!
Richard Züsli hält Smartphone mit Text in Kamera
Noch während dem Reden übersetzt diese Gratis-App Wort für Wort in lesbaren Text. Bild: Richard Züsli
Sehr geehrte Damen und Herren
Die Konfliktlinie der gegensätzlichen Werte in der Corona-Pandemie verläuft regelmässig zwischen dem Schutz von Menschen auf der einen Waagschale und allen übrigen Interessen auf der anderen. Für eine Gruppe von 120 Fachleuten aus Medizin und Ethik liegt auf der zweiten Waagschale nicht der verpasste Hockeymatch oder die Angst vor wirtschaftlichen Einbussen, sondern die Lebensqualität. Mit ihrem Appell "Langzeitpflege" fordern sie eine bessere Balance zwischen der beabsichtigten Wirkung und den in Kauf genommenen Nebenwirkungen. Im Appell, der in der Schweizerischen Ärztezeitung veröffentlicht wurde, heisst es: "Für viele Bewohnerinnen und Bewohner, speziell für demenzbetroffene Menschen, hat sich gezeigt, dass die räumliche und soziale Isolation von der Kernfamilie bzw. den wichtigen Bezugspersonen zu einem raschen kognitiven Abbau und körperlichem Zerfall führen – nicht selten mit Folgeerkrankungen, die bis zum Tod führen können."

Mehr Ausgewogenheit ist dringend nötig. Es sind jetzt aber auch ganz praktische Ideen gefragt. Lösungsansätze wären vorhanden. Manche davon sind einfach. Ein solches Beispiel ist die kostenlose App "Automatische Transkription", mit deren Hilfe trotz Maske besser kommuniziert werden kann. Ursprünglich war sie zum Protokollieren gedacht, macht aber auch in Coronazeiten einen guten Job – kreative Lösungen verlangen eben ein Umdenken.

Neue Wege geht auch der Entlastungsdienst Schweiz, Aargau-Solothurn (siehe Aufgeschnappt). Mitarbeitende des Entlastungsdiensts mit Zusatzschulung sollen einen privilegierten Zugang zu Heimen erhalten. Das wäre ein Segen für isolierte Heimbewohnerinnen und -bewohner, falls die Heimtüren schon bald wieder für die Öffentlichkeit geschlossen werden sollten. Davon profitieren würde nicht zuletzt das Pflegepersonal.

Auch die für November geplante Online-Herbstversammlung des Aargauer Netzwerks Alter widmet sich der Frage, welche Lektionen aus dem Lockdown gezogen wurden. Man darf auf viele gute Idee gespannt sein!

Richard Züsli
Fachstelle Alter und Familie
 
Inhaltsverzeichnis

 
Neues vom Kanton

Logo Kanton Aargau blau 
Revision der Gesundheitspolitischen Gesamtplanung

Die aktuelle Gesundheitspolitische Gesamtplanung (GGpl), welche die strategischen Ziele und Grundsätze im Aargauer Gesundheitswesen enthält, wurde Ende 2010 vom Grossen Rat beschlossen. Sie dient Verwaltung und Politik als Richtlinie und Planungsinstrument. Nun wird sie in Zusammenarbeit mit den Stakeholdern aktualisiert. An einer Informationsveranstaltung (Aufzeichnung des Livestreams abrufbar auf der Homepage des Kantons Aargau) stellten Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati und Barbara Hürlimann, Leiterin Abteilung Gesundheit, den Projektplan und das weitere Vorgehen vor.

Video und Präsentation zur Informationsveranstaltung zur neuen Gesundheitspolitischen Gesamptlanung (GGpl)

 
Netzwerk Alter

Logo Aargauer Netzwerk Alter 
Herbstversammlung Aargauer Netzwerk Alter

Wie angekündigt trifft sich das Aargauer Netzwerk Alter am 18. November 2020 zur Herbstversammlung. Jetzt stehen auch Ort und Zeitpunkt fest: 17 bis 18 Uhr in Form einer Zoomkonferenz. Das Thema lautet: Lektion gelernt − Was bleibt vom Lockdown-Frühling?

Verantwortliche aus allen Organisationen im Altersbereich berichten über die wichtigsten Lehren aus dem Lockdown gefolgt von einer moderierten Diskussion.
Die Versammlung richtet sich an Mitglieder des Netzwerks sowie interessierte Aargauerinnen und Aargauer. Anmeldungen bitte bis am 9. November 2020 an: alter@ag.ch

Einladung zur Herbstversammlung 2020

 
Veranstaltungen

Branche Logistik und Büro als Comic 
Wie ältere Mitarbeitende richtig einschätzen – das Hauptthema der diesjährigen BGM-Tagung in Wettingen. 
Vom alten Eisen zum Edelmetall

Der richtigen Einschätzung der Ressourcen älterer Mitarbeitender widmet sich eine Tagung am 11. November 2020, von 13.30 bis 17.15 Uhr in Wettingen. Organisiert wird sie vom Betrieblichen Gesundheitsmanagement im Kanton Aargau (BGM). Die 10. BGM-Tagung geht folgenden Fragen nach: Wie lässt sich die Flexibilisierung des Rentenalters zum einen und ein sanfter Übergang in die Pensionierung zum anderen vereinbaren? Wie können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer langfristig gesund, motiviert und leistungsfähig im Unternehmen behalten werden? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Unternehmen profitieren, wenn sie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über das Pensionsalter beschäftigen?

Link zur Homepage

Carte Postale. Save the Date 
Der Alterskongress 2021 ist für den 8. Mai 2021 geplant. Bild: Needpix 
Alterskongress 2021

Der 6. Kantonale Alterskongress 2021 soll am Samstag, 8. Mai 2021 stattfinden, wieder im Kultur und Kongresshaus in Aarau – vorausgesetzt, die Covid-19-Lage hat sich bis dahin wieder beruhigt. Der Kongress ist den Geschichten und Bildern gewidmet, die unser Leben – oft unbewusst – begleiten. Am halbtägigen Kongress soll die Vielfalt des Alters und des Alterns zelebriert werden. Über die definitive Durchführung wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.

 
Keine Expovita 2021

Aus "strategischen und organisatorischen Gründen" haben die Veranstalter der Expovita – das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) Kanton Aargau und die Pro Senectute Aargau – entschieden, die Aargauer Seniorenmesse nicht mehr durchzuführen. Die dreimal im Abstand von zwei Jahren in Suhr durchgeführte Veranstaltung hatte jeweils rund 900 Besucherinnen und Besucher angezogen. Gleichzeitig absorbierte sie intern Kräfte, die gemäss eigenen Aussagen der beiden Veranstalter für aktuelle und zukünftige Herausforderungen gebraucht würden.

 
Aufgeschnappt

Neue Wege aus der Einsamkeit
Der Entlastungsdienst Schweiz Aargau-Solothurn ist daran, sich mit Blick auf die bevorstehenden Wintermonate vermehrt mit stationären Anbietern zu vernetzen. Die Erfahrung während des Lockdowns zeigte, dass die meisten Entlastungsmandate bei Privaten fortgesetzt werden konnten, die Betreuung in Institutionen hingegen schwierig wurde.

In einem Pilotprojekt mit einer Altersinstitution sowie einem Wohnheim für Behinderte soll bei einer erneuten Einschränkung des Besuchsrechts sichergestellt werden, dass weiterhin eine gute individuelle Betreuung sichergestellt werden kann. Damit der Mehraufwand und die Belastung für die Mitarbeitenden der Institutionen tragbar bleiben, sollen ausgewählte Betreuerinnen und Betreuer des Entlastungsdienstes weiterhin in die Institutionen gehen und helfen dürfen, wie Kim Böhlen, Marketingverantwortliche des Entlastungsdienstes, in unserem Newsletter erläutert. Das Projekt stehe noch am Anfang. Interessierte Institutionen in den Kantonen Aargau und Solothurn werden gebeten, sich direkt an den Entlastungsdienst zu wenden: Tel. 058 680 21 50 oder E-Mail ag-so@entlastungsdienst.ch

Ein gutes Lebensgefühl
Das Ostschweizer Forum für Psychische Gesundheit (OFPG) möchte Impulse für ein gutes Lebensgefühl im Alter in einer neuen Broschüre vermitteln. Die gleichnamige Broschüre bietet Ideen und Tipps für den Alltag. Die verschiedenen Impulse möchten zum Nachdenken, zum Ausprobieren und zum Gespräch anregen. In der Broschüre finden sich zudem Hinweise auf Angebote in der Region und nützliche Adressen.

Weitere Informationen

 
Aus der Forschung

Gewalt im Alter verhindern
In den meisten Medien erschien nur eine kleine Agenturmeldung. Doch der 46-seitige Bericht des Bundesrats zum Thema "Gewalt im Alter" verdient mehr. Mit einer Feldforschung liess das Bundesamt für Sozialversicherungen von der Hochschule Luzern die Gewalt im Alter untersuchen. Zum umfassenden Verständnis von Gewalt zählt auch Vernachlässigung. In diesem Sinne sind in der Schweiz wahrscheinlich jährlich 300'000 bis 500'000 über 60-Jährige von irgendeiner Form der Misshandlung betroffen. Die Studie fand noch vor Ausbruch der Corona-Pandemie statt.

Der Bundesrat beauftragte jetzt das Eidgenössische Departement des Innern, sich mit den Kantonen abzustimmen und zu prüfen, ob ein Impulsprogramm notwendig sein könnte.

Mehr Informationen

 
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Departement Gesundheit und Soziales
Fachstelle Alter und Familie
 
Rohrerstrasse 7
5000 Aarau
 
062 835 29 20
alter@ag.ch
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