Für die Menschen im Aargau – Ausgabe Nr. 3
Stempel mit dem Schriftzug "Für die Menschen im Aargau"

Liebe Leserin, lieber Leser

Im Kanton Aargau gibt es über 300'000 Arbeitsplätze. Ein hoher Beschäftigungsgrad ist wichtig für die Menschen im Aargau. Arbeitsplätze sind vielfach eine Existenzgrundlage. Die weitaus grösste Zahl von Arbeitsplätzen wird von kleineren und mittleren Unternehmen angeboten. Aber auch international tätige Grossunternehmen haben eine wichtige Funktion für unseren Arbeitsmarkt. Wenn es der Wirtschaft gut geht, ist das positiv für die Beschäftigungslage im Kanton – und für den Aargau insgesamt. Eine gute Beschäftigungslage hilft mit, dass der Kanton seine Aufgaben erfüllen und die von ihm geforderten Leistungen erbringen kann. Der Kanton kann das Funktionieren des Arbeitsmarkts unterstützen, indem er für günstige Rahmenbedingungen sorgt.
 
"Den Herausforderungen des Arbeitsmarkts begegnen" lautet die Strategie des Regierungsrats im Entwicklungsleitbild 2017–2026 (ELB) zur Beschäftigungslage im Kanton. Sie wird heute nicht nur von den üblichen konjunkturellen Schwankungen und Zyklen geprägt. Mit der Digitalisierung und Globalisierung der Wirtschafts- und Arbeitswelt findet ein tiefgreifender Wandel statt, der auch den Arbeitsmarkt grundlegend verändern wird. Der Regierungsrat führt deshalb mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen Gespräche, um gemeinsam den Kanton Aargau und seinen Arbeitsmarkt für die vielfältigen neuen Herausforderungen gut zu positionieren.
 
Lesen Sie das ausführliche Editorial.
 
Wir wünschen eine spannende Lektüre.

Regierungsrat Kanton Aargau
Inhalt
ELB-Strategie 3: Den Herausforderungen des Arbeitsmarkts begegnen
Modernisierung des Kantons Aargau
Finanzpolitisches ABC
Bedeutung der AFP-Beschlüsse des Grossen Rats für die Haushaltsanierung
Wofür der Kanton Aargau 100 Franken seiner Erträge verwendet
Haben Sie Fragen?

Landstatthalter Urs Hofmann, Vorsteher des Departements Volkswirtschaft und Inneres
Aktuell
ELB-Strategie 3: Den Herausforderungen des Arbeitsmarkts begegnen
Regierungsrat Urs Hofmann, Vorsteher des Departementes Volkswirtschaft und Inneres (DVI), erläutert in einem Interview, mit welchen Strategien und Ideen der Aargauer Regierungsrat den industriellen und wirtschaftlichen Wandel im Aargau begleiten will, damit für die Menschen im Aargau möglichst viele Arbeitsplätze zur Verfügung stehen.
Im Entwicklungsleitbild 2017-2026 ist die Strategie des Regierungsrats zur Beschäftigungslage im Kanton mit "Den Herausforderungen des Arbeitsmarkts begegnen" überschrieben. Was sind im Moment die grössten Herausforderungen in diesem Bereich?

Urs Hofmann: Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ist paradox: Während Arbeitsplätze ins Ausland verlagert oder durch Maschinen ersetzt werden, warnen Wirtschaft und Politik vor einer Verschärfung des Fachkräftemangels. Trotz hoher Ausbildungsstandards haben Schweizer Unternehmen Mühe, genügend qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden. Davon betroffen sind Global Players genauso wie hochspezialisierte KMU, die für den Weltmarkt produzieren. Wachstumsstarke Hightech-Standorte wie das Fricktal spüren den Fachkräftemangel besonders stark.


Hintergrund
Modernisierung des Kantons Aargau
Einfacher, schneller und rund um die Uhr: Der Regierungsrat will mit dem Projekt SmartA@rgau Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen und Gemeinden den Zugang zu kantonalen Angeboten und Dienstleistungen erleichtern sowie Prozesse und Abläufe effizienter gestalten.
Der Kanton Aargau ist in Sachen E-Government ein Pionier. Er richtete 2010 eine Fachstelle E-Government ein, die bereits 120 Projekte umgesetzt hat. Der Kanton Aargau verfügt somit über ein umfassendes Service-Angebot. Im Onlineschalter sind von A wie "Adressänderung innerhalb der Gemeinde" bis Z wie "Zwölftes partnersprachliches Schuljahr beantragen" viele Dutzend Dienstleistungen aufgeführt. Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen sowie Organisationen erhalten dort Informationen über Angebote, Abläufe, Kriterien und so weiter; ein Teil der Prozesse kann bereits heute direkt online ausgeführt und erledigt werden.

Zu den am meisten genutzten Digitalangeboten gehören "eFristen" (Fristerstreckungen Steuererklärung beantragen), "Pass & ID beantragen", "Stipendium/Ausbildungsdarlehen beantragen" oder "eUmzug". Weitere hilfreiche Angebote sind "Baugesuch online einreichen", "Anträge Freiangler-/Hallwilerseekarte" oder "Tombola- und Lotteriebewilligung beantragen".


© SNB
Hintergrund
Finanzpolitisches ABC
N wie Nationalbankausschüttung
Die Schweizerische Nationalbank führt als unabhängige Zentralbank die Geld- und Währungspolitik des Landes. Sie muss sich gemäss Verfassung und Gesetz vom Gesamtinteresse des Landes leiten lassen, als vorrangiges Ziel die Preisstabilität gewährleisten und dabei die Konjunktur berücksichtigen. Sie setzt damit eine grundlegende Rahmenbedingung für die Entwicklung der Wirtschaft. Die Mehrheit des Aktienkapitals der Nationalbank befindet sich in den Händen der Kantone und der Kantonalbanken, der übrige Teil wird überwiegend von Privaten gehalten.


Regierungsrat Markus Dieth, Vorsteher des Departements Finanzen und Ressourcen
Hintergrund
Was bedeuten die AFP-Beschlüsse des Grossen Rats für die Gesamtsicht Haushaltsanierung?
Der Grosse Rat hat in den Sitzungen vom 21. und 28. November 2017 die Gesetzesänderungen für die Sanierungsmassnahmen 2018 verabschiedet sowie das Budget 2018 beschlossen. Die Planjahre des Aufgaben- und Finanzplans (AFP) 2018–2021 hat er hingegen mit nur einer Stimme Differenz nicht genehmigt. Was bedeuten die Beschlüsse des Grossen Rats für die Gesamtsicht Haushaltsanierung? Die Analyse und Einschätzung von Regierungsrat Markus Dieth, Vorsteher des Departements Finanzen und Ressourcen.
Der Grosse Rat hat zwar das Budget 2018 und die Gesetzesänderungen für die Sanierungsmassnahmen 2018 beschlossen, die Planjahre im Aufgaben- und Finanzplan aber nicht genehmigt. Was bedeutet das für die Gesamtsicht Haushaltsanierung, ist das Sanierungskonzept des Regierungsrats nun gescheitert?

Markus Dieth: Keineswegs. Die Gesamtsicht Haushaltsanierung ist nicht gescheitert. Der Regierungsrat ist sehr erfreut darüber, dass die Beratungen im Grossen Rat zu einem ausgeglichenen Budget 2018 geführt haben. Für den Regierungsrat ist insbesondere positiv, dass der Grosse Rat der Einlage des Heimfallverzichts in der Höhe von 145 Millionen Franken in die ordentliche Rechnung zugestimmt hat. Zudem ist der Grosse Rat dem Antrag des Regierungsrates gefolgt, den Ertragsüberschuss in die Ausgleichsreserve einzulegen, um damit die Folgejahre entlasten zu können. Diese Weichenstellung ist für die Haushaltsanierung von zentraler Bedeutung. Erfreulich ist zudem, dass das Prinzip der Haushaltsanierung mit der Möglichkeit der Aussetzung der Schuldentilgung erkannt wurde.

Neben dem Heimfallverzicht hat der Grosse Rat nun vier Mal die Möglichkeit, die Schuldentilgung auszusetzen. Mit diesen zentralen Beschlüssen hat der Grosse Rat die Grundpfeiler der Gesamtsicht Haushaltsanierung bestätigt.

Es liegt nun ein ausgeglichenes Budget 2018 ohne Steuererhöhung vor, wie dies vom Regierungsrat beantragt wurde. Nach dem Rekorddefizit in der Jahresrechnung 2016 ist dies ein politischer Erfolg. Gesamthaft liegt damit auch ein Vertrauensbekenntnis des Grossen Rats in den vom Regierungsrat eingeschlagenen Weg der nachhaltigen Haushaltssanierung vor. Dieser Weg kann also weiterverfolgt werden.

Der Grosse Rat lehnte die Planjahre sehr knapp und aus politisch ganz unterschiedlichen Gründen ab. Die SP lehnte die Planjahre ab, um ihrer Forderung nach Steuererhöhungen Nachdruck zu verleihen, rechte Kreise aus grundsätzlicher Opposition gegen das Sparkonzept des Regierungsrats.

Der Grosse Rat machte mit seinen Beschlüssen noch einmal klar, dass er das Sanierungskonzept nicht bereits jetzt als Ganzes genehmigen, sondern Stellung zu den einzelnen Umsetzungsschritten beziehen will. Er hält damit den Spardruck auf den Regierungsrat und die Verwaltung aufrecht. Das ist zu akzeptieren.



Für die Menschen im Aargau
Wofür der Kanton Aargau 100 Franken seiner Erträge verwendet
Der Aargauer Staatshaushalt weist ein jährliches Volumen von rund 5,3 Milliarden Franken auf. In der Rubrik "Ausgaben für Aufgaben" wird aufgezeigt, wofür der Kanton 100 Franken seiner Erträge (Kantonssteuern, Abgaben, Gebühren usw.) verwendet. Die Aufteilung auf die Aufgabenbereiche basiert auf dem in der Jahresrechnung 2016 ausgewiesenen Gesamtaufwand.

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