Newsletter Schwerpunktprogramm 'gsund und zwäg i de schuel' – Ausgabe Nr. 21 04 | 2024
Sehr geehrte Damen und Herren

Gesundheitsförderung in Schulen – eine Frage der Beziehungen
 
Schülerinnen und Schüler lernen besser, wenn die Beziehungen zu ihren Lehrpersonen gut sind. Lehrpersonen und Schulleitungen nennen denn auch Wertschätzung, Kommunikation und Schulklima als wichtige Kriterien einer guten, lernförderlichen Schule. Das ist nicht verwunderlich, denn die Schule ist ein Netz aus Beziehungen.
 
„gsund und zwäg i de schuel“ hat daher am Partner-Netzwerktreffen und am Netzwerktreffen der Gesundheitsfördernden Schulen des Kantons Aargau den Fokus auf das Thema Beziehungsgestaltung gelegt. Die Erkenntnisse aus diesen Veranstaltungen werden in die Angebote und Aktivitäten des Programms im nächsten Jahr einfliessen.
 
„gsund und zwäg i de schuel“ pflegt weiterhin die eigenen kantonsinternen Beziehungen zwischen den Departementen Bildung, Kultur und Sport (BKS), Gesundheit und Soziales (DGS), Volkswirtschaft und Inneres (DVI) und Bau, Verkehr und Umwelt (BVU). Die Vorteile dieser guten Beziehungen setzen wir für die Gesundheitsförderung in den Schulen des Kantons Aargau ein – auch in Zeiten mit grossen Herausforderungen.

Victor Brun, Stv. Leiter Abteilung Volksschule
Christine Vögele, Leiterin Sektion Gesundheitsförderung und Prävention

Aktuelles
Bild: www.gesundeschule-ag.ch
Aktuell
Netzwerktreffen des Kantonalen Netzwerks Gesundheitsfördernder Schulen Aargau
Am 2. November 2016 trafen sich Gesundheitsbeauftragte und Schulleitungen des Kantonalen Netzwerks Gesundheitsfördernder Schulen zu einem Erfahrungsaustausch. Nach einem Rundgang durch die Gastgeberschule (Heilpädagogische Schule Lenzburg) erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Input von der Suchtprävention Aargau zum Thema: Schule – ein Netz aus Beziehungen. Im zweiten Teil tauschten sich die Schulen zu verschiedenen schulspezifischen Beziehungen aus. Sie stellten einander Beziehungen vor, die an ihren Schulen gut funktionieren und erhielten Inputs und Erfahrungen zu herausfordernden Beziehungen. Die Dokumentation des Treffens finden Sie auf der Webseite von „gsund und zwäg i de schuel“.


Partner-Netzwerktreffen 2016
Am 31. August 2016 fand in Aarau ein gemeinsames Partner-Netzwerktreffen der Schwerpunktprogramme „Psychische Gesundheit“, „gsund und zwäg i de schuel“ und „Gesundes Körpergewicht“ statt. Die Themen des Anlasses waren:

Migrationsgerechte Gesundheitsförderung und Prävention
Beziehungsarbeit als Mittel der Gesundheitsförderung und Prävention
Gesundheitsförderung 2.0 – Chancen der digitalen Transformation
Gesundheitsregionen im Kanton Aargau

Herzlichen Dank an die rund 80 Teilnehmenden, die mit ihrer Mitwirkung zur Weiterentwicklung und Stärkung der Gesundheitsförderung und Prävention im Kanton Aargau beigetragen haben. Die Dokumentation in Form von Faktenblättern und einer Sammlung der Resultate aus den Workshops steht Ihnen auf der Webseite von „gsund und zwäg i de schuel“ zur Verfügung.


Save the Date: Kindergartenforum: „Über den Körper die eigenen Stärken entdecken“, Mittwoch 3. Mai 2017, Aarau
Kinder erschliessen sich ihre Umwelt über ihren Körper und ihre Sinne. In der kindlichen Entwicklung entfalten sich Bewegung und Sprache in Abhängigkeit voneinander und beeinflussen sich gegenseitig. In ihrem Hauptreferat „Sprechfreude wecken – Ressourcen entdecken. Chancen einer bewegten Sprachbildung und Sprachförderung“ zeigt Prof. Dr. Renate Zimmer die Zusammenhänge zwischen Sprache und Bewegung auf. Im Vordergrund steht dabei die Frage, wie Kinder Ressourcen über den Körper entdecken und ihre Potentiale entfalten können. In den anschliessenden Workshops stehen Beispiele zur praktischen Umsetzung von Bewegung- und Sprachförderung im Kindergarten im Fokus. Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung werden ab Januar 2017 auf den Websiten „gsund und zwäg i de schuel“ und „gsund und zwäg im Aargau“ aufgeschaltet.


Gesundheit von Schülerinnen und Schülern
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Gesundheit von Schülerinnen und Schülern
Beziehungsgestaltung: Einfluss von Beziehungen zwischen Lehrpersonen und Schülerinnen und Schülern auf soziales Verhalten
In einer Langzeitstudie haben Forschende der ETH Zürich sowie der Universitäten Cambridge und Toronto nachgewiesen, dass das soziale beziehungsweise aggressive Verhalten von Jugendlichen wesentlich von der Beziehung zu ihren Lehrpersonen abhängt. Dass die Beziehung zur Lehrperson einen Einfluss auf das soziale Verhalten der Schülerinnen und Schüler hat, wurde allgemein erwartet, nicht aber wie stark dieser Faktor wirkt.


Beziehungsgestaltung: Auswirkungen von Trauma auf den Schulalltag
Kinder und Jugendliche können von Ereignissen so sehr überwältigt werden, dass Angst und Hilflosigkeit vorherrschen und die Organisationsfähigkeit von Erinnerungen und das Gefühl von Sicherheit beeinträchtigt werden. Nach neuen Erkenntnissen sind rund ein Viertel aller Kinder und Jugendlichen solchen schwerwiegenden Erlebnissen ausgesetzt (unter anderem durch die aktuelle Flüchtlingssituation und deren Auswirkungen). Die vom Schweizerischen Roten Kreuz publizierte Broschüre erläutert, wie sich psychische Traumata auf das Erleben und Verhalten von Kindern und Jugendlichen im schulischen Kontext auswirken können, und auch wie diese von Lehrpersonen erkannt und unwillkürliche Gefühlsübertragungen aufgefangen werden können.


Gesundheitsfördernde Freiräume
Die Inspiration zu neuen Entdeckungen, das Meistern von Herausforderungen und das Abwägen von Risiken bilden den Kern des Spielens und Lernens. Attraktive Freiräume fordern Kinder dazu heraus, ihre Welten zu erfinden und sich dem Spielen hinzugeben. Im Rahmen der Kampagne "Freiraum – mehr Platz für Kinder!" ruft Pro Juventute dazu auf, Kindern Spielmöglichkeiten und Aktivitäten im öffentlichen Raum zu bieten. Dazu werden innovative Projekte zur Rückeroberung des Spielraums unterstützt.

Im Kanton Aargau berät das Naturama Aargau (Partner von „gsund und zwäg i de schuel“) Schulen und Gemeinden in der Entwicklung von naturnahen, bewegungsfreundlichen und Kreativität anregende Freiräumen.



Partizipation: Neue Plattform für Kinder- und Jugendpolitik in der Schweiz
Seit August gibt es die neue "Plattform für Kinder- und Jugendpolitik Schweiz". Auf www.kinderjugendpolitik.ch können Informationen zur Kinder- und Jugendpolitik in der Schweiz abgefragt werden. Erstmals sind an zentraler Stelle gesamtschweizerische Informationen online verfügbar. Die Plattform schliesst damit eine Lücke. Sie wurde vom Bundesamt für Sozialversicherungen in Zusammenarbeit mit der Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren entwickelt, um die Zusammenarbeit und den Informationsaustausch zwischen den Akteuren der Kinder- und Jugendpolitik zu erleichtern.


Gesundheitsförderung und Prävention – geschlechterspezifisch
Gewisse Suchtentwicklungen im Jugendalter, wie zum Beispiel der Fitnesswahn oder Essstörungen, können mit wahrgenommenen Geschlechterrollen verknüpft sein. Mit der Lancierung von fünf Kurzfilmen sowie Materialien für den Unterricht und Aktivitäten in Gruppen von 13- bis 16-Jährigen füllt Sucht Schweiz eine Lücke in der geschlechterspezifischen Suchtprävention. Selbstverständlich sind weder alle Mädchen noch sämtliche Knaben gleich. Dennoch lohnt es sich, geschlechterspezifisch über Präventionsthemen nachzudenken und die neu entwickelten gendersensiblen Unterrichtsmaterialien einzusetzen. Die Filme sollen zu Diskussionen über geschlechterspezifische Aspekte bei Konsummustern, Motiven und Bewältigungsstrategien im Unterricht oder in gruppenbezogenen Aktivitäten anregen. Zudem dienen sie Fachpersonen der Suchtprävention, der offenen und verbandlichen Jugendarbeit sowie Lehrpersonen als praxisnahes Instrument.


Lehrpersonengesundheit
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Gesundheit von Lehrpersonen und Schulleitungen
Save the Dates: Workshops zur Betrieblichen Gesundheitsförderung in der Schule
Nach einem erfolgreichen Workshop „Führung und Gesundheit“ für Schulleitungen im September 2016 bieten „gsund und zwäg i de schuel" und das Institut für Arbeitsmedizin gemeinsam zwei weitere Workshops an. Sie befassen sich mit dem Zusammenhang zwischen Arbeit und Gesundheit, mit Möglichkeiten und Grenzen des Einflusses auf die Gesundheit von Lehrpersonen, Frühanzeichen von Überbelastung sowie Wertschätzung für Lehrpersonen. Schulen des Kantonalen Netzwerkes Gesundheitsfördernder Schulen AG können kostenlos teilnehmen.

Workshop für Schulleitungen „Führung und Gesundheit“: 25. Januar 2017, Aarau
Workshop für Lehrpersonen „Lehrpersonen Gesundheit“: 8. März 2017, Aarau


Impulstagung: Saluto! Die Gesundheit der Lehrpersonen und Schulleitungen stärken, 3. Dezember 2016, Luzern
Die Gesundheit von Lehrpersonen und Schulleitungen bildet das Fundament wirkungsvoller Bildung. Im Hauptreferat der diesjährigen Impulstagung des Schweizerischen Netzwerks Gesundheitsfördernder Schulen zeigen Siegfried Seeger (Freier Bildungsreferent für Gesundheitsförderung und Schulentwicklung) und Dr. Nadja Badr (Universität Zürich) auf, wie Gesundheitsförderung in die Schulentwicklung einfliessen kann. Workshops in den Bereichen "Gut für sich selber sorgen", "Gesund, gut und gerne unterrichten", "Leitende Funktionen salutogen gestalten" und "Kultur, Klima und Lebensraum" bieten die Chance, sich vertieft mit den Themen einer gesundheitsfördernden Schule auseinanderzusetzen, Erfahrungen auszutauschen sowie Kontakte zu pflegen.

Interessierte Teilnehmende können sich noch bis spätestens am 21. November 2016 direkt bei Elisabeth Holdener (holdener@radix.ch oder telefonisch über die Nummer 041 210 62 10) mit Workshopauswahl anmelden.


Weiterbildungsangebot der Pädagogischen Hochschule
"Purzelbaum Aargau/Solothurn: Erfahrungsräume für Purzelbäume" unterstützt Lehrpersonen des Kindergartens und der Unterstufe dabei, Kindern Erfahrungen für eine gesunde Entwicklung zu ermöglichen. Die Weiterbildung besteht aus sieben Kurstreffen verteilt über das ganze Schuljahr. Parallel dazu setzen die Teilnehmenden die Idee der Erfahrungsräume konkret in ihrem Arbeitsalltag um. Dabei profitieren sie von individueller Beratung, vom Erfahrungsaustausch mit Kolleginnen und Kollegen sowie von finanzieller Unterstützung für die Anschaffung von geeignetem Material.


Logo Gsund und zwäg im Aargau
GSUND UND ZWÄG IM AARGAU
Psychische Gesundheit: "Wie geht's Dir?"
Die nationale Sensibilisierungskampagne "Wie geht's Dir?" 2016 hat psychische Gesundheit und Erkrankungen in der Familie mit einem Fokus auf die Bezugspersonen von Kindern und Jugendlichen als Thema.


Psychische Gesundheit: Ratgeber "Psychische Gesundheit bei Lernenden"
Das Schwerpunktprogramm Psychische Gesundheit des Departements Gesundheit und Soziales hat mit Unterstützung verschiedener Institutionen, unter anderem des Forums BGM, einen Ratgeber für Ausbildungsverantwortliche und Führungskräfte erarbeitet. Lesen Sie nach, weshalb psychische Gesundheit gerade bei Lernenden von grosser Bedeutung ist, welche Pflichten der Arbeitgeber diesbezüglich trägt und welche Tipps im Umgang mit Lernenden abgegeben werden.


Betriebliche Gesundheitsförderung: "Führung im Generationenmix", 6. Kantonale BGM-Tagung
Welche Erwartungen haben verschiedene Generationen an die Arbeit und an ihre Führungspersonen? Wie unterscheiden sich jüngere und ältere Mitarbeitende hinsichtlich ihren Stärken und Schwächen? Was brauchen Vorgesetzte, um generationendurchmischte Teams effizient zu führen? Denkanstösse und Tipps erhalten Sie an der 6. Kantonalen BGM-Tagung, die am Mittwoch, 23. November 2016, im Festsaal des Klosters Muri AG stattfindet. Im Anschluss wird der Gesundheitsförderungspreis 2016 verliehen. Die Teilnahme an der Tagung ist für Mitglieder des Forums BGM sowie des KNGS kostenlos. Es hat noch wenige Plätze frei. Bitte so schnell wie möglich anmelden.


In eigener Sache: Übergabe Programmleitung
Ab 1. Januar 2017 wird die Stellvertretende Programmleiterin von "gsund und zwäg i de schuel", Gisèle Pinck, das Programm definitiv übernehmen. Evelyne Weber wird sich nach ihrem Mutterschaftsurlaub einer neuen Herausforderung im Kanton Schwyz widmen.

Ausblick
Termine
BGM-Tagung mit Verleihung des Gesundheitsförderungspreises: 23. November 2016, Kloster Muri
'Führung und Gesundheit' Workshop für Schulleitungen: 25. Januar 2017, Aarau
'Lehrpersonen Gesundheit' Workshop für Gesundheitsbeauftragte/für Gesundheitsförderung zuständige Lehrpersonen: 8. März 2017, Aarau
Gesamt-Netzwerktreffen von"gsund und zwäg i de schuel" zu Medienkompetenz: 26 April 2017 (Programm und Anmeldung ab Mitte Dezember auf der Webseite von „gsund und zwäg i de schuel“)
Kindergarten Forum "Über den Körper die eigenen Stärken entdecken": 3. Mai 2017, Kultur und Kongresshaus Aarau