Lenzburg/Niederlenz
Steuererklärung papierlos dem Steueramt übermitteln

Die Einwohner von Lenzburg und Niederlenz können dieses Jahr ihre Steuererklärung zum ersten Mal per Internet übermitteln. Das Regio-Steueramt Lenzburg-Niederlenz beteiligt sich an einem Pilotprojekt des Kantonalen Steueramts.

Pascal Meier
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Fertig mit Papierkrieg: Das Pilotprojekt ermöglicht es, die Steuererklärung per Internet zu übermitteln

Fertig mit Papierkrieg: Das Pilotprojekt ermöglicht es, die Steuererklärung per Internet zu übermitteln

Felix Gerber

Im Pilotprojekt können Steuerunterlagen per Internet übermittelt werden. «Läuft der Test gut, wollen wir diese Möglichkeit ab 2014 allen Steuerpflichtigen im Kanton anbieten», sagt Dave Siegrist, Vorsteher des Kantonalen Steueramts.

Am Pilotprojekt «EasyTax-Transfer» sind weiter die gemeinsamen Steuerämter von Reinach/Birrwil, Baden/Neuenhof und Zofingen/Uerkheim beteiligt. Bei den Einwohnern dieser Gemeinden ist in der EasyTax-Software eine Option aktiviert, um die Steuererklärung dem Steueramt per Internet zu übermittelt. Die Belege können online mitgeschickt werden. Das Ausdrucken der Steuererklärung entfällt.

Schluss mit Aktenschleppen

Dass der Kanton für diese Testphase unter anderem mit dem Regio-Steueramt Lenzburg-Niederlenz zusammenarbeitet, hat seinen Grund: Das Team von Vorsteher Roger Stofer war bereits an mehreren Pilotprojekten beteiligt und hatte 2006 als erstes das Vollbeleg-Scanning eingeführt. In Lenzburg werden seither alle Dokumente der Steuererklärung eingescannt und die Daten in das Berechnungsprogramm importiert. Klickt der Sachbearbeiter eine Zahl an, erscheint auf dem Bildschirm die entsprechende Position der Original-Steuererklärung oder der Beleg.

Die Arbeitserleichterung ist laut Roger Stofer enorm: «Es ist unglaublich, wie häufig wir früher ins Archiv gehen mussten.» Heute seien alle Dossiers für jeden Mitarbeiter sofort verfügbar. Das damalige Pilotprojekt stiess schweizweit auf Interesse. Im Aargau arbeiten heute drei Viertel der Steuerämter mit diesem System.

Die Übermittlung der Steuererklärung per Internet ist nun laut Roger Stofer ein weiterer Quantensprung. «Man muss sich vorstellen, wie viel Papier gespart werden kann – und Platz im Steueramt.» Zudem würden immer mehr Bürger ihre Rechnungen auf dem Computer speichern. «Diese Belege können bequem mit der Steuererklärung über Internet verschickt werden.» Stofer spricht von einer Win-Win-Situation für Bürger und Steueramt.

Es gibt noch ein paar Stolpersteine

Ganz papierlos ist das neue System jedoch nicht: Nachdem die Daten übermittelt sind, erhält der Steuerpflichtige per E-Mail eine Empfangsquittung. Diese muss unterschrieben ans Steueramt geschickt werden. «Die Unterschrift bestätigt, dass die Steuererklärung korrekt verfasst und abgeschickt wurde», sagt Dave Siegrist vom Kantonalen Steueramt. Steuererklärungen könnten heute noch nicht digital unterschrieben werden. Auch das Wertschriftenverzeichnis muss noch auf Papier eingereicht werden. Dies soll aber wegfallen, sobald das kantonale Verrechnungssteueramt ebenfalls ans neue System angeschlossen ist.

Obwohl damit auf dem Weg zur papierlosen Steuererklärung noch Stolpersteine liegen, hat die Testphase gut begonnen. Erst vor wenigen Tagen verschickt, sind in den beteiligten Steuerämtern bereits 80 Steuererklärungen per Internet eingegangen – 13 davon mit allen Belegen. Vor allem letztere Zahl hat Roger Stofer überrascht. «Es zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.»