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Drucken wie zu Gutenbergs Zeiten

Gutenberg Werkstatt Reitnau – Kulturgeschichte – 4. bis 9. Klasse, Sekundarstufe II

© Gutenberg Werkstatt Reitnau

Die Schülerinnen und Schüler erleben die Herstellung eines Druckerzeugnisses und eines Schulschreibheftes wie im Mittelalter. Sie lernen das Schriftensetzen kennen. Dabei erleben sie die einzelnen Herstellungsschritte, machen Bekanntschaft mit den verschiedenen Druckmaschinen aus der damaligen Zeit, erfahren die mechanische Entwicklung der Maschinen und können diese im Museum unter die Lupe nehmen.

Während des Workshops werden die Schülerinnen und Schüler selbst zu Schriftsetzerinnen und Schriftsetzern: Sie setzen eigenhändig eine Zeile aus Lettern, drucken diese direkt und nehmen ihr Handwerk mit nach Hause.

Bezug zum Aargauer Lehrplan Volksschule

  • Die Schülerinnen und Schüler können verstehen, wie Geschichte aus Vergangenheit rekonstruiert wird. (NMG.9.3)
  • Die Schülerinnen und Schüler können Dauer und Wandel bei sich sowie in der eigenen Lebenswelt und Umgebung erschliessen. (NMG.9.2)
  • Die Schülerinnen und Schüler können handwerkliche Verfahren ausführen und bewusst einsetzen. (TTG.2.D.1)

Detailinformationen

OrtGutenberg Werkstatt Reitnau
Datennach Vereinbarung
Kosten/DauerFr. 250.– für einen halben Tag (mit Impulskredit Fr. 125.–)
FahrtkostenBeteiligung möglich
Gruppengrösse1 Schulklasse
KontaktBruno Altherr, Tel. 062 726 15 46, info@druckereialtherr.ch
Websitewww.druckereialtherr.ch

Interview mit Bruno Altherr

Die Schülerinnen und Schüler verfolgen den Druckvorgang von Anfang bis Ende und erleben mit allen Sinnen, wie ein Buch entsteht.

Bruno Altherr sitzt auf einem roten Sofa und präsentiert ein altes Buch.
Foto: zVg
Bruno Altherr

Was fasziniert Sie an den Druckmaschinen und -verfahren der damaligen Zeit?

Die Druckmaschinen sind reine mechanische Geräte, keine Elektronik. Sie wurden von Dampf, Wasser oder Muskelkraft angetrieben. Man sieht, wie alles funktioniert und kann somit über Jahrhunderte alles reparieren und instand halten. Die Konstrukteure hatten meistens nicht genaue Pläne und doch funktionierte es.

Warum ist das alte Handwerk für die Schülerinnen und Schüler heute noch interessant?

Die Herstellung eines Druckerzeugnisses erlaubt den Schülerinnen und Schülern einen Blick in die Vergangenheit. Sie lernen, dass sich die Schrift über Jahrhunderte entwickelte und Wissen zunächst in handgeschriebenen Büchern weitergegeben wurde. Dass eine handgeschriebene Bibel etwa gleich viel wert war wie ein gemauertes Haus, lässt die Schülerinnen und Schüler staunen. Erst mit der Erfindung der gegossenen Bleilettern lassen sich die Buchstaben in die Hand nehmen und Texte kreieren und drucken.

Was können die Schülerinnen und Schüler in der Gutenberg Werkstatt alles unter die Lupe nehmen?

Die Schülerinnen und Schüler können ein eigenes Schreibheft für die Schule herstellen, Papier zusammentragen, falzen, heften und mit Tinte und Feder beschriften. Mit Bleilettern können sie wie vor 500 Jahren einen Satz herstellen, einfärben, in der Holzspindelpresse eine Schachtel drucken und anschliessend die Schachtel aufrichten. Es stehen etliche kleine Maschinen zur Verfügung, mit denen die Schülerinnen und Schüler arbeiten können.

Wie wird die Geschichte und Entwicklung des Buchdrucks und der Drucktechnik für die Schülerinnen und Schüler lebendig?

Die Schülerinnen und Schüler verfolgen den Druckvorgang von Anfang bis Ende und erleben mit allen Sinnen, wie ein Buch entsteht. Einen Buchstaben dürfen die Schülerinnen und Schüler mit nach Hause nehmen.

Was ist für die Schülerinnen und Schüler der Höhepunkt ihrer Zeitreise in die Vergangenheit?

Ein Höhepunkt für die Schülerinnen und Schüler ist sicher der Moment, an dem sie die antike Druckmaschine nach dem Druck wieder öffnen und sehen, was spiegelverkehrt gesetzt wurde und ob es Fehler hat. Der zweite Höhepunkt ist das Drucken einer ganzen Seite eines bestehenden Texts. Nach dem Druck dürfen die einzelnen Buchstaben voneinander genommen werden. Dabei erleben die Schülerinnen und Schüler, wie aus einem geordneten Text plötzlich ein Haufen einzelner Buchstaben wird, die wild durcheinanderliegen. Aus Ordnung und Sinn wird Chaos.