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Emd oder Silage? Je nachdem!

Rückzugsstreifen (Mitte) auf eingewinterter Wiese
Rückzugsstreifen (Mitte) auf eingewinterter Wiese (Foto: Agrofutura AG)

Emden statt Silieren im Herbst schont die Insekten und ermöglicht spät blühenden Pflanzen das Versamen. Ist ein Emdschnitt witterungsbedingt nicht möglich, sollte siliert werden, damit der Bestand nicht zu hoch in den Winter geht.

Ökologische Vorteile der Dürrfutterbereitung

Die Gründe für das Dürrfutter-Obligatorium bis zum 1. September auf extensiv genutzten Wiesen sind vielseitig. Es werden so unter anderem die Wiesenfauna, insbesondere Tagfalter und Heuschrecken, geschont. Beispielsweise verlassen gewisse Tagfalterraupen das Schnittgut erst, wenn es trocken ist. Die Dürrfutterbereitung ermöglicht es ihnen somit, das Schnittgut vor dem Aufladen zu verlassen und sich im Optimalfall in die stehenden Rückzugsstreifen zurückzuziehen. Bei der Silagenutzung bleibt aufgrund des raschen Einwickelns des Schnittgutes kaum Zeit dafür.

Auch im Herbst ist die Dürrfutterbereitung der Silagebereitung vorzuziehen, da die Samen im trockenen Zustand besser ausfallen, was durch das Zetten zusätzlich gefördert wird. So können auch spätblühende Pflanzenarten versamen. Es gibt dennoch Situationen, in denen eine Silagebereitung eine Alternative zum Emdschnitt im Herbst sein kann.

Silage als Alternative zum Herbstschnitt

Für den langfristigen Erhalt artenreicher Blumenwiesen ist es wichtig, dass sie nicht zu hoch in den Winter gehen (2-Faustregel). So ist im Herbst häufig eine weitere Nutzung (Mahd oder Herbstweide) erforderlich, um die Konkurrenz durch Gräser zu reduzieren, damit die Kräuter im Frühling genügend Platz und Licht zum Keimen haben. Wenn die Tage kürzer werden und der Sonnenstand sinkt, wird die Dürrfutterbereitung allerdings eine zunehmende Herausforderung. Zusätzlich erschwert wird sie an schattigen Lagen und bei lang andauernder, feuchter Witterung. Bei hoher Bodenfeuchte besteht zudem die Gefahr einer Bodenverdichtung bei mehrmaligen Überfahrten. In witterungsbedingt erschwerten Situationen kann deshalb eine Silagebereitung als Alternative in Betracht gezogen werden.

Silage auf Labiola-Vertragsflächen – das gilt es zu beachten:

  • Dürrfutterbereitung ist beim 1. Schnitt obligatorisch.
  • Eine Silagenutzung beim Emdschnitt ist frühestens ab dem 1. September erlaubt.
  • Das Anlegen von Rückzugsstreifen ist obligatorisch, unabhängig von der vereinbarten Vernetzungsmassnahme.
  • Der Einsatz von Mähaufbereitern ist nach wie vor verboten.