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Wie gelingt die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Naturschutz?

Was ist das Erfolgsrezept für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Bauernfamilien und Naturschutzvereinen? Wir haben nachgefragt, warum Landwirtschaft und Naturschutz im Melerfeld so gut harmonieren – Nachahmen erlaubt!

Bracheteam Melerfeld im Einsatz
Bracheteam im Einsatz (Foto: NV Möhlin)

Das Projekt "BIM – Biodiversität im Meierfeld" ist das derzeit grösste Aargauer Naturschutzprojekt auf lokaler Ebene. Ziel ist die Förderung der Artenvielfalt im Kulturland zwischen Möhlin und Wallbach. Verantwortlich für das Projekt ist der Natur- und Vogelschutz Möhlin (NVM). Co-Präsident Markus Kasper freut sich über die hohe Motivation der beteiligten Landwirtinnen und Landwirte. Einer von ihnen ist Stephan Herzog aus Möhlin. Im Gespräch erklären die beiden, warum die Zusammenarbeit im BIM so gut funktioniert.

Fünf Erfolgsfaktoren für die Zusammenarbeit

Stephan Herzog und Markus Kasper heben folgende fünf Merkmale hervor, die für den Erfolg des BIM entscheidend sind:

Lokale Verankerung

Mit dem NV Möhlin als Trägerverein ist das BIM stark lokal verankert. Markus Kasper und seine Kolleginnen und Kollegen im Vorstand geben dem Projekt ein Gesicht. Man pflegt den Kontakt zu den Landwirtinnen und Landwirten. Das schafft Vertrauen.

"Menükarte" zur Massnahmenauswahl

Im BIM wurden Arten und Lebensräume definiert, die gefördert werden sollen. Die beteiligten Bauernfamilien wählen aus einer "Menükarte" diejenigen Massnahmen aus, die zu ihren Flächen und den betrieblichen Abläufen passen. Beraten werden die Betriebe durch die Agrofutura AG.

Freiwilligeneinsätze

Der NV Möhlin gründete ein "Bracheteam", das die Bauernfamilien bei der Problempflanzenbekämpfung unterstützt. "Es ist beruhigend, dass wir im Notfall auf helfende Hände zählen können", meint Landwirt Stephan Herzog dazu.

Sponsoring

Dank Beiträgen von Stiftungen und Fonds sowie weiterer Sponsoringgelder können Anreize für hochwertige Biodiversitätsförderflächen geschaffen werden. Auch Saatgut, Nisthilfen und beispielsweise Greifvogelstangen sind für die beteiligten Landwirte kostenlos. Ein Teil der Massnahmen wird durch Beiträge aus dem Programm Labiola mitfinanziert.

Öffentlichkeitsarbeit

Tue Gutes und Sprich darüber – nach diesem Grundsatz lanciert der NV Möhlin regelmässig Presseartikel und Vorträge. Aktuelle Informationen zum Projekt sind auf der Vereinswebsite abrufbar. Trotz dieser Anstrengungen ist die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit noch begrenzt. "Bei der Sensibilisierung der Bevölkerung haben wir noch Potenzial", sind sich Landwirt und Naturschützer einig.