Newsletter Asyl- und Flüchtlingswesen – Nr.11/Oktober 2017
Liebe Leserin, lieber Leser

Gemeinnützige Vorhaben im Bereich Asyl- und Flüchtlingswesen in den Aargauer Gemeinden können mit einem Beitrag aus dem Swisslos-Fonds unterstützt werden. Der Regierungsrat hat nun für 19 Projekte knapp 600'000 Franken gesprochen. Berücksichtigt wurden Angebote aus den Bereichen Sprachförderung und Arbeitsmarktintegration sowie verschiedene Begegnungsangebote.
Dazu zählt auch das Projekt "Aufsuchende Jugendarbeit für Asylsuchende" der Stadt Aarau. Die Zielgruppe bilden minderjährige Asylsuchende (UMA) und junge Asylsuchende, die als besonders schutzbedürftig gelten und deshalb zusätzlich begleitet werden. Geleitet wird das Projekt, das im Jahr 2016 erfolgreich initiiert wurde und bis 2018 verlängert wird, von einem ehemaligen Flüchtling.
Der Kanton Aargau hat sich gemäss der Vereinbarung des Bundes mit dem UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) aus humanitären Gründen verpflichtet, im Laufe der Jahre 2017 bis 2019 besonders verletzliche, vom Syrienkrieg betroffene Flüchtlinge aufzunehmen. Für diese Flüchtlingsgruppe stellt der Kanton eine vom Bund finanzierte, zusätzliche Intergrationsunterstützung in Form eines Coachings sicher, welches auch die Gemeinden entlastet.
 
Wir wünschen Ihnen eine gute Lektüre.

Regierungsrat Kanton Aargau
Inhalt
Integrationsvorlehre
Swisslos-Fonds
Resettlement Flüchtlinge
Koordinationsstelle Freiwilligenarbeit Brugg
Aufsuchende Jugendarbeit
Neulich bei der Kontaktstelle
Rückmeldungen

alter Mann hilft Flüchtling beim Schnitzen
Bild: Fotolia
Aktuell
Integrationsvorlehre auch im Aargau
Der Kanton Aargau plant die Einführung der Integrationsvorlehre im Rahmen eines Pilotprojekts des Bundes.
Die betroffenen Departemente Bildung, Kultur und Sport, Volkswirtschaft und Inneres sowie Gesundheit und Soziales reichen beim Staatssekretariat für Migration (SEM) ein entsprechendes Projekt ein. Der Grosse Rat entscheidet Ende November über den dafür notwendigen Verpflichtungskredit. Mit der Integrationsvorlehre will der Bundesrat die Erwerbsintegration von anerkannten Flüchtlingen und vorläufig aufgenommenen Personen nachhaltig verbessern. Ein Konzept zur Ausgestaltung der Integrationsvorlehre liegt von Seiten des Berufs- und Weiterbildungszentrums (bzw) Brugg, der Berufsfachschule Aarau (bsa) sowie des landwirtschaftlichen Zentrums Liebegg vor. Das Pilotprogramm soll auf das Schuljahr 2018/19 starten.


Aktuell
Weitere Flüchtlingsprojekte erhalten Beiträge aus dem Swisslos-Fonds
Der Regierungsrat entschied über die zweite Eingaberunde der Gesuche und hat knapp 600'000 Franken gesprochen für Flüchtlingsprojekte in den Aargauer Gemeinden.
26 Projekte aus dem Asyl- und Flüchtlingsbereich haben im laufenden Jahr ein Gesuch für Beiträge aus dem Swisslos-Fonds eingereicht. Der Regierungsrat des Kantons Aargau hat in der zweiten Runde 19 der Gesuche ganz oder teilweise bewilligt und Unterstützungsbeiträge in der Höhe von 591'440 Franken gesprochen. Damit wurden die gesamten Mittel für Flüchtlingsprojekte aus dem Swisslos-Fonds im Umfang von 1,6 Millionen Franken ausgeschöpft.


Traumatisierte Kinder - frühe professionelle Hilfe ist wichtig
Bild: Kanton Aargau
Hintergrund
Resettlement Flüchtlinge
Der Kanton Aargau nimmt im Laufe der Jahre 2017–2019 158 Resettlement Flüchtlinge auf.
Resettlement Flüchtlinge sind besonders verletzliche, vom UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) anerkannte Flüchtlinge. Die Schweiz hat sich verpflichtet, im Rahmen eines Resettlement-Programms des UNHCR 2'000 Flüchtlinge im Laufe der drei Jahre aufzunehmen. Sie werden vom Kanton Aargau mit einem zweijährigen Coaching unterstützt.


Bild: Koordinationsstelle Freiwilligenarbeit Brugg
Angebot
Koordinationsstelle für Freiwilligenarbeit in Brugg eröffnet
Seit Mai 2017 ist auch die Koordinationsstelle für Freiwilligenarbeit in Brugg in Betrieb.
Als eine von sieben regionalen Koordinationsstellen im Kanton Aargau vernetzt sie Personen aus dem Flüchtlingsbereich und koordiniert Projekte und Beteiligte. Sie leistet so einen wichtigen Beitrag zur Integration von Flüchtlingen. Die Koordinationsstelle ist eine Informationsdrehscheibe für Freiwillige, Betreuungspersonal in den Unterkünften und Gemeinden.


Portrait vom Jugendarbeiter Jathushar Premchandran
Bild: HEKS/Walter Imhof
Aus den Gemeinden
"Ich sehe wie einer von ihnen aus"
Neuartiges Jugendarbeit-Projekt wird verlängert – eine erste Bilanz.
Die Stadt Aarau bietet seit 2016 eine aufsuchende Jugendarbeit mit Asylsuchenden an. Ein ehemaliger Flüchtling trifft jugendliche Asylsuchende, hört zu, informiert, vermittelt und bietet Unterstützung – seine Herkunft spielt dabei eine entscheidende Rolle. In über einem Jahr konnte er viel erreichen und mit zahlreichen Partnern zusammenarbeiten. Der verantwortliche Jugendkoordinator ist zufrieden und spricht von einer wichtigen Drehscheibe.


Two Smileys
Bild: Kanton Aargau
Neulich bei der Kontaktstelle
Häufige Fragen aus den Gemeinden und der Bevölkerung
Kann eine Gemeinde vorläufig aufgenommene Ausländerinnen und Ausländer bei einer Privatperson unterbringen?
Es ist möglich, vorläufig aufgenommene Ausländerinnen und Ausländer bei einer Privatperson unterzubringen. Die Entscheidung, ob die Unterbringungsform geeignet ist, liegt in der Kompetenz der Gemeinde.

Bei Fragen kann die Sektion Betreuung der Unterabteilung Asyl kontaktiert werden.

Unterabteilung Asyl, Sektion Betreuung, Tel: 062 777 38 41, seba.ksd@ag.ch

Anmerkungen und Rückmeldungen
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