Newsletter Abteilung Wald – 01 / 2017


 

Inhalt
Stand BKOnline 2.0
Volksinitiative "JA! für euse Wald"
Kurspflicht für Holzerarbeiten
Samenerntebestände
Botryosphaeria-Krebs
Merkblatt "Leben an und mit einem Fliessgewässer"
Jagdstatistik 2016
Bericht Forellengenetik
Personelles

Benutzeroberfläche BKOnline 2.0
Stand BKOnline 2.0
Die Entwicklung und Programmierung der neuen, modulartig aufgebauten BKOnline 2.0 ist seit Anfang Jahr in vollem Gange. Das erste Modul zum Thema Betriebsplanung wurde bereits umgesetzt. Mit diesem kann u. a. die Bestandes- und die Massnahmenkarte überarbeitet werden. In den nächsten Wochen werden die Module für kurzfristige Planung, Nachhaltigkeitskontrolle sowie Naturschutz- und SWB-Projekte implementiert. Die einzelnen Module werden jeweils nach der Fertigstellung durch drei Förster auf ihre Praxistauglichkeit getestet. Die Programmierung erfolgt so, dass die Applikation auf verschiedenen Endgeräten wie Tablets, Smartphones (Android, IOS) aber natürlich auch im Browser am Desktop funktioniert. Damit wird die BKOnline zukünftig auch mobil einsetzbar sein.

Bis anfangs Oktober 2017 soll die neue Applikation fertiggestellt sein. Die ersten Schulungen der Förster und Betriebsplanverfasser sind ab Ende 2017 vorgesehen. Die definitive Einführung der BKOnline 2.0 folgt im Januar 2018. Ideen und Änderungswünsche für die neue Applikation sind weiterhin willkommen (Raffael Bienz, 062 835 28 47, raffael.bienz@ag.ch).

Volksinitiative "JA! Für euse Wald"
Am 14. Februar 2017 ist die Volksinitiative "JA! für euse Wald" des Aargauischen Försterverbands, des Aargauischen Waldwirtschaftsverbands sowie des Verbands der Aargauischen Ortsbürgergemeinden mit 10'568 gültigen Unterschriften eingereicht worden.
Das Initiativkommitee hat dem BVU mitgeteilt, dass an der Initiative festgehalten wird und ein Rückzug – auch bei einem Gegenvorschlag – kein Thema ist. Das Departement Bau, Verkehr und Umwelt prüft aktuell das weitere Vorgehen. Die Volksinitiative muss gemäss dem Gesetz über die politischen Rechte bis spätestens 2 Jahre nach Einreichung dem Volk zur Abstimmung vorgelegt werden (Ansprechperson: Alain Morier, 062 835 28 21, alain.morier@ag.ch).


Schnittbesprechung an einem Holzerkurs
Kurspflicht für forstlich ungelerntes Personal
Am 1. Januar 2017 sind die Änderungen des Bundesgesetzes über den Wald in Kraft getreten. Forstlich ungelerntes Personal muss für Holzerntearbeiten in einem Auftragsverhältnis neu mindestens 10 Kurstage in der Holzerei vorweisen. Holzerntearbeiten beinhalten das Fällen von Bäumen ab einem BHD von 20 cm, das Entasten und Ablängen sowie das maschinelle Rücken. Für die Umsetzung dieser Regelung besteht eine Übergangsfrist von 5 Jahren.
Im Aargau bieten die Liebegg, der Forstbetrieb Brugg und seit diesem Jahr der neue Stützpunkt von WaldSchweiz beim Forstbetrieb Birr-Lupfig Holzerkurse an. Die Kurstermine und weitere Informationen finden Sie auf www.holzerkurse.ch (Ansprechperson: Andreas Freuler, 062 835 28 48, andreas.freuler@ag.ch).

Samenernte in luftiger Höhe
Samenerntebestände des Nationalen Katasters im Kanton Aargau
Der nationale Kataster der Samenerntebestände (NKS) des BAFU informiert über vorhandene Samenerntebestände (SEB) im Schweizer Wald. Mit Herkunftszeugnissen ist es für den Kanton Aargau möglich, Saatgut für die künstliche Waldverjüngung zu zertifizieren. Das Saatgut stammt aus waldbaulich wertvollen und an den Standort angepassten SEB (Provenienz). Die Ausscheidung und die Überprüfung von SEB ist Aufgabe des Kantons und dient der Versorgung mit forstlichem Saatgut (WaV Art. 21).
Seit der letzten Überprüfung vor 15–20 Jahren wurden viele der älteren SEB ganz oder teilweise verjüngt. In den nächsten Jahren sollen deshalb die SEB überprüft und der NKS falls nötig angepasst werden. Aktuell läuft ein Pilotprojekt bei Revierförster Werner Habermacher. Bei Fragen steht Peter Ammann zur Verfügung (062 835 28 43, peter.ammann@ag.ch).

Kleine, frische, krebsartige Läsionen an Bergahorn-Stamm
Botryosphaeria-Krebs in Seon
Ende Sommer 2016 wurden von einem Krankheitserreger befallene Bergahorne in Seon festgestellt und der Gruppe Waldschutz Schweiz der WSL gemeldet.
Mehr als 90 % der Bergahorne wiesen Stammschäden auf. Die Bergahorne waren vom Stammfuss bis zu einer Höhe von 2–3 m mit Krebsen von 5–30 cm Höhe befallen. Gemäss mikroskopischer Untersuchung der Fruchtkörper handelt es sich um den Schlauchpilz Botryosphaeria dothidea. Dieser ist als Verursacher von Krebsen bei vielen Gehölzarten bekannt. Eine Infektion durch diesen Pilz ist häufig mit Stressfaktoren oder extremen, klimatischen Ereignissen (Trockenheit, Hitze, Frost, kompakte Böden) verbunden. Es wird davon ausgegangen, dass mit der Klimaveränderung Infektionen durch diesen Pilz zunehmen werden. Die Fläche und der weitere Krankheitsverlauf werden durch Waldschutz Schweiz beobachtet und dokumentiert.

Der detaillierte Bericht der WSL kann bei der Abteilung Wald bezogen werden (Peter Ammann 062 835 28 43, peter.ammann@ag.ch).

Merkblatt "Leben an und mit einem Fliessgewässer"
In der Februarausgabe 2017 der Zeitschrift "Umwelt Aargau" (Nr. 73) wurde der Begriff des Gewässerraums erklärt. In der aktuellen Aprilausgabe wird das Merkblatt "Leben an und mit einem Fliessgewässer" veröffentlicht. Gewässeranstösserinnen und -anstösser werden über deren zentrale Rolle beim Schutz der Gewässer(lebensräume) informiert. Es wird auf verschiedene Funktionen der Gewässer wie z. B. deren ökologische Bedeutung für zahlreiche Arten als auch auf ihre Funktion als Hochwasserschutz, Trinkwasserversorgung oder Freizeit- und Erholungsraum eingegangen. Weiter sind die wichtigsten gesetzlichen Grundlagen für Bauprojekte, Gartenarbeiten und andere Eingriffe in Nähe von Gewässern mit Hilfe von Bildern einfach und verständlich illustriert. Das Merkblatt ist online verfügbar: www.ag.ch/Gewaesserunterhalt.

Jagdstatistik 2016
Mit 5‘575 Rehwildabschüssen wurden erneut mehr Rehe als im Vorjahr erlegt. 57 % der erlegten Rehe waren männlich, 43 % weiblich. In über 80 % der Jagdreviere wurde der angestrebte Rehwildabschuss erreicht oder übertroffen. Weiter wurden im vergangenen Jahr 1‘126 Wildschweinabschüsse gemeldet.
Weitere Informationen unter www.ag.ch/de/bvu/jagd_fischerei/jagd/statistiken/statistiken_1.jsp.

Bericht Forellengenetik
Zur Untersuchung der Populationsgenetik der Bachforellen im Kanton Aargau und Überprüfung deren Bewirtschaftung wurden während den letzten 3 Jahren insgesamt rund 3'000 Forellen aus 72 Gewässern und den relevanten Besatzfischzuchten analysiert.
Es wurde festgestellt, dass sich die Forellen zwischen den Gewässern genetisch sehr stark unterscheiden. Weiter unterschieden sich die allermeisten Gewässer zu den Fischzuchten. Es zeigt sich, dass die Besatzmassnahmen meist nicht erfolgreich waren und die Bewirtschaftung überprüft werden muss.
Aktuell wird in der kantonalen Fischereikommission besprochen, wie diese Resultate in der zukünftigen Bewirtschaftung im Kanton Aargau umgesetzt werden. Ziel ist eine Anpassung der fischereilichen Bewirtschaftung auf die neue Pachtperiode 2018–2025. Der Bericht ist als pdf online verfügbar unter: www.ag.ch/de/bvu/jagd_fischerei/fischerei/informationen_fuer_fischer/wichtige_dokumente/informationen_fuer_fischer_2.jsp
Kontaktperson der Abteilung Wald, Sektion Jagd und Fischerei: David Bittner (062 835 28 52, david.bittner@ag.ch).

Personelles
Eintritte
Die Nachfolge von Beni Suter wird Hannah Schmalz übernehmen. Frau Schmalz ist 31-jährig und hat ihr Masterstudium in Wald- und Landschaftsmanagement ETHZ im 2015 abgeschlossen. Nach ihrem Studium war sie als Feldmitarbeiterin und für die Datenanalyse an der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in Birmensdorf tätig. Sie wird ihre Arbeit am 1. Mai 2017 mit einem Pensum von 100 % bei uns aufnehmen.

Praktikanten
Wir freuen uns über die Unterstützung weiterer Praktikanten:

Silvan Bachmann, Sektion Walderhaltung
Nicola Rhyner, Sektion Jagd und Fischerei

Austritte
Beni Suter wird nach langjähriger Tätigkeit Ende Juni 2017 in Pension gehen. Beni Suter war während 31 Jahren für die Abteilung Wald tätig.

Dienstjubiläen
35 Jahre / Beat Bossert (1. Januar 1982)
30 Jahre / André Schumacher (1. April 1987)
25 Jahre / Felix Stauber (1. Januar 1992)
25 Jahre / Hans Rudolf Fischer (1. Januar 1992)
25 Jahre / Marcel Hablützel (1. April 1992)
5 Jahre / Bruno Staudacher (1. April 2012)
5 Jahre / Guido Schibli (1. Januar 2012)

Den Jubilaren gratulieren wir herzlich und danken ihnen für die im Wald geleisteten Dienste.