Newsletter Abteilung Wald – 01 / 2016
Geschätzte Förster, geschätzte Leserinnen und Leser

Wir freuen uns, Ihnen die erste Ausgabe unseres Newsletters im Jahr 2016 zu präsentieren. Der Newsletter umfasst ein breites Spektrum an laufenden Themen und Projekten, in welche die Abteilung Wald involviert ist.
Aus Anlass der in zwei Wochen eröffnenden Sonderausstellung Wald (Vernissage 28.4.2016) möchten wie insbesondere die Förster bitten, den Hinweis zur Baumaktion des Naturama zu beachten.
Als Abwechslung frönen wir zudem neuen Rekorden. Ob die Aargauer Waldinventur 2 ähnliche Rekorde wie der höchste Aargauer Baum ans Licht bringen wird, wird sich allerdings erst später zeigen. Wir halten Sie auf dem Laufenden und wünschen Ihnen eine interessante Lektüre.

Inhalt
Aktion Winterlinde - 200 Bäume für den Aargau
Start Aargauer Waldinventur 2
Laub- und Nadelholzausscheidung mit Lidar
Vorstudienpraktikum HAFL
Aargauer Baumrekord
Volksinitiative "JA! für euse Wald"
Fachbewilligung Pflanzenschutzmittel
Waldversteher-Kit SILVIVA
Jagdstatistik 2015
Personelles

Aktion Winterlinde - 200 Bäume für den Aargau
Sonderausstellung Wald
Anlässlich der Sonderausstellung Wald im Naturama wird Schulklassen, Familien sowie weiteren Teilnehmenden verschiedener Veranstaltungen einen kleinen Baumsetzling mitgegeben. Er soll als symbolische Verbindung zum Wald dienen und die Schulklassen und Kinder animieren, den Wald zu besuchen und zu erleben.

Die Abteilung Wald stellt dazu 200 Winterlinden zur Verfügung, wovon rund 100 an Schulklassen, welche die Ausstellung besuchen, abgegeben werden. Es wird den Schulklassen freigestellt, wo sie die kleine Linde pflanzen möchten. Eine Kurzanleitung zur Pflanzung eines Baumes wird dem Setzling beigelegt. Falls der Wunsch besteht, diesen im Wald zu pflanzen, sind sie angehalten mit einem Förster Kontakt aufzunehmen. Auf unsere Anfrage haben sich einige Förster bereit erklärt, in ihrer Region die Anfragen zu sammeln und koordinieren und mögliche Pflanzungen mit ihren Berufskollegen zu organisieren bzw. an sie weiterzuleiten.
Wir würden uns freuen, wenn sich die von den Schulklassen angefragten Förster mit ihrem wertvollen Fachwissen an der Aktion beteiligen würden. Herzlichen Dank!

Stichprobenverteilung
Startschuss zu den Feldaufnahmen der zweiten Aargauer Waldinventur
Die Feldaufnahmen für die Aargauer Waldinventur 2 stehen vor der Tür und die Vorbereitungen sind voll im Gange. Von Mitte April bis November werden vier Aufnahmeteams à 2 Personen in den Aargauer Wäldern unterwegs sein. Die Vergabe der vier Lose für die Aufnahmen der insgesamt 1'352 Stichprobeflächen ist mittlerweile erfolgt. Der Zuschlag ist an die folgenden Büros gegangen: Los 1 – Kaufmann+Bader (Solothurn), Los 2 – EcoEng & Bosfore (Porrentruy), Los 3 – Lubor Dvorak (Olten), Los 4 – Natec (Interlaken). Die Aufnahmeteams sind zum Befahren der Waldstrassen befugt und werden eine entsprechende Bewilligung mitführen. Zur Sicherung der Datenqualität werden 10 % der Flächen von einem Kontrollteam überprüft.
Als Vorbereitung für die Felderhebungen findet vom 13.-15. April die Instruktion der Feldteams in der LFI-Aufnahmemethodik statt. Die Aufnahmen werden bis Ende November 2016 abgeschlossen sein. Die Auswertung der Daten erfolgt durch die WSL und wird bis im Juni 2017 vorliegen.
Bei Fragen steht Ihnen Projektleiterin Barbara Kinigadner gerne zur Verfügung (062 835 28 40 / Barbara Kinigadner).

Berechnete Laub- / Nadelholzausscheidung aus einem Infrarotluftbild: hellgrün: Laubholz; dunkelgrün: Nadelholz; rot: Waldstrassen; schwarz: Schatten.
Laub- und Nadelholzausscheidung mit Lidar
Die Abteilung Wald hat anhand einer Kombination von Luftbild und Lidar-Daten eine Laub- / Nadelholzausscheidung berechnet. In einem ersten Schritt wurde eine Spektralanalyse des Luftbilds 2015 durchgeführt. Diese ergab eine Klassifizierung der Waldfläche in Laubholz-, Nadelholz-, Waldstrassen- und Schatten-Flächen. Dort wo die Spektralanalyse keine Resultate lieferte (Schattenbereiche), wurde in einem zweiten Schritt eine Laub- / Nadelholzausscheidung aus den Lidar-Daten verwendet. Diese wurde aus dem Unterschied im Deckungsgrad zwischen der belaubten und unbelaubten Lidar-Befliegung berechnet.

Vorstudienpraktikum für HAFL-Studium - Bitte um rechtzeitige Meldung
Wer an der HAFL in Zollikofen studieren will, muss zuerst Praxiserfahrung sammeln. Ein möglicher Weg ist das Vorstudienpraktikum während eines Jahres in einem Forstbetrieb. Die HAFL akzeptiert mittlerweile auch andere Formen des Praktikums sowie eine Kombination von Praktika an verschiedenen Orten und Einsatzbereichen als Praxiserfahrung. Für jegliche Abweichungen vom 12-monatigen Praktikum bei einem einzelnen Forstbetrieb empfehlen wir das vorgängige Einholen der Genehmigung des Praktikumsprogramms bei der HAFL.

Um die Integration der Praktikantinnen und Praktikanten in die regulären Lehrlingskurse zu ermöglichen, bitten wir in jedem Fall um eine frühzeitige Meldung an Felix Binder, den Lehrlingsbeauftragten des Aargauischen Försterverbandes (für reguläre Vorstudienpraktika bis spätestens am 1. Juli). Der Besuch von Lehrlingskursen wird von der HAFL zwar nicht mehr vorgeschrieben, ist aber empfohlen. Beiträge von Berufsbildungsfonds, Bund und Kanton an diese Kurse werden nur bei genehmigten Praktikumsprogrammen gewährt.

Weitere Informationen sowie Kontaktdaten:
Merkblatt der Abteilung Wald und des Aargauischen Försterverbandes
Informationen der HAFL zum Vorstudienpraktikum

3-D-Visualisierung des Vegetationshöhenmodells mit den zwei höchsten Aargauer Bäumen.
Die höchsten Aargauer Bäume
Die Abteilung Wald des Kantons Aargau hat im Rahmen des Projekts Bestandeskarte Aargau verschiedene Fernerkundungsprodukte aus Lidar- und Luftbild-Daten berechnet (siehe auch Beitrag zur Laub-/Nadelholzausscheidung). Eines der wichtigsten Produkte aus den Lidar-Daten ist das Vegetationshöhenmodell. Dieses stellt die Distanz vom Boden zum höchsten Lidar-Punkt pro Quadratmeter dar.
Anhand einer Analyse dieses Vegetationshöhenmodells konnte die Abteilung Wald die höchsten Bäume des Kantons Aargau ermitteln (Stand 2014). Der höchste Baum im Aargau ist eine Douglasie mit einer Höhe von 60.8 m und steht in Gränichen. Ihr BHD beträgt 1.23 m. Insgesamt stehen acht der zehn höchsten Aargauer Bäume auf der gleichen Waldfläche in Gränichen. Der dritthöchste Baum mit 60.4 m steht in Zofingen. Die Nummer 10 der Rangliste – ebenfalls eine Douglasie – steht mit einer Höhe von 59.1 m in Teufenthal.
Mit der gleichen Methode wurde auch für jeden Forstbetrieb der höchste Baum ermittelt. Interessierte Förster können sich bei der Abteilung Wald (Tel. 062 835 28 47 / Raffael Bienz) über Höhe und Standort des höchsten Baums in ihrem Betrieb informieren.

Volksinitiative "JA! für euse Wald"
Am 21. März 2016 – dem internationalen Tag des Waldes – hat ein Initiativkomitee bestehend aus Förstern, Politikern und Vertretern von Verbänden die Volksinitiative "JA! für euse Wald" lanciert. Das Begehren verlangt, dass künftig im Budget des Kantons ein jährlicher Betrag für die Entschädigung der Leistungen der Waldeigentümer zugunsten der Allgemeinheit eingesetzt wird, der 25 Franken pro Kopf der Bevölkerung entspricht. Dies ergibt einen jährlichen Finanzbedarf von 16 Millionen Franken. Damit die Volksinitiative zustande kommt, müssen die nötigen 3000 Unterschriften bis spätestens am 18. März 2017 eingereicht werden.

Fachbewilligung für die Anwendung von Pflanzenschutzmittel in der Waldwirtschaft
Das Bildungszentrum Wald Lyss bietet am 3. Juni 2016 einen Kurs zum Erhalt der Fachbewilligung für die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln in der Waldwirtschaft an.
Mehr Informationen dazu:
Fachbewilligung Wald 2016


Waldversteher-Kit von SILVIVA
SILVIVA bietet seit kurzem ein Waldversteher-Kit an. Ziel dieses Kits ist die Steigerung des Verständnisses und Engagements der Bevölkerung für den Wald und dessen Nutzung. Das Kit thematisiert die Waldfunktionen und eignet sich für Veranstaltungen mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Das Kit kann gekauft oder gemietet werden.
Weiter Informationen:
www.silviva.ch/hilfsmittel


Fotofallenaufnahme von Dachsen
Jagdstatistik 2015
Die Jagdstrecken des vergangenen Jahres bewegten sich bei den meisten Arten im ähnlichen Rahmen wie in den Jahren davor. 5‘470 erlegte Rehe stehen 5‘306 der Abschussplanung gegenüber. In 144 der 210 Jagdreviere wurde der Rehwildabschuss erreicht oder übertroffen. Mit 1‘506 Wildschweinen wurden wieder deutlich mehr erlegt als im Vorjahr. Die durchschnittliche Wildschwein-Jagdstrecke der letzten 5 Jahre betrug knapp 1‘200. Der Dachsbestand hat sich vermutlich weiter erholt. 554 erlegte (im Vorjahr 335) und 390 verunfallte bzw. tot aufgefundene Dachse deuten darauf hin. Detaillierte Auswertungen zur Abschusserfüllung und Wildschaden pro Jagdrevier finden sich auf unserer Homepage:


Personelles
Eintritte
Stellvertretung KFA 3
Seit dem 14. März 2016 hat Doris Zehnder die Stellvertretung von Erwin Jansen angetreten. Ihr Arbeitspensum beträgt 80 %. Sie ist 32 jährig und besitzt einen Bachelor in Forstwirtschaft der Berner Fachhochschule HAFL. Bisher war sie in der Waldregion Entlebuch der Abteilung Wald des Kantons Luzern tätig.

Aktuelle Praktikant/innen in der Abteilung Wald
Antonia Ulmann, Sektion Walderhaltung
Lukas Moor, Sektion Waldbewirtschaftung
Lisa Wilmsmeier, Sektion Jagd und Fischerei

Dienstjubiläen
15 Jahre Urs Steck (01.01.2001)
20 Jahre Urs Huber (01.01.1996)
30 Jahre Alfred Bühler (01.04.1986)