2/2023 ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌
Newsletter Wald, Jagd und Fischerei – 2/2023
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KANTON AARGAU
Departement Bau, Verkehr und Umwelt 
Abteilung Wald 
Newsletter Wald, Jagd und Fischerei
Verfärbte Blätter im Wald verraten, dass der Herbst langsam Einzug hält.
Dieser Newsletter hält Neues, Wissenswertes und Spannendes aus den Bereichen Wald, Jagd und Fischerei für Sie bereit. Wir freuen uns, Ihnen mit dieser Ausgabe den ersten Newsletter im neuen Design präsentieren zu können und wünschen eine spannende Lektüre. Rückmeldungen, Anregungen und Fragen nehmen wir jederzeit gerne entgegen. 
 
Abteilung Wald, Kanton Aargau
Der Biber fühlt sich wohl im Aargau. Foto: Lars Begert
Zahlen aus dem schweizweiten Bibermonitoring
Es war bereits vor einigen Jahren absehbar, dass sich der Biber im Aargau wohlfühlt und sich stark ausbreiten wird. Das schweizweite Monitoring, welches im Winter 2021/2022 durchgeführt wurde, hat dies nun auch in Zahlen bestätigt. Der Bestand des Bibers im Aargau wird aktuell auf 556 Tiere geschätzt, welche sich das Kantonsgebiet und die Grenzgewässer in 172 Revieren teilen. Viele der Reviere sind mittlerweile von Familien bewohnt, was unter anderem die Bestandszunahme erklärt. An den gut 300 Kilometer besiedelten Gewässern kommt es in rund 27 Prozent der Reviere zu Konflikten mit der menschlichen Nutzung, hauptsächlich geht es um Rückstausituationen hinter Dämmen und unterhöhlte Strassen und Wege. Mit den Dämmen und der Grabtätigkeit entstehen aber auch vielfältige Lebensräume, die ständig vom Biber umgestaltet werden. Damit sorgt er für mehr Biodiversität und hilft, Wasser in der Landschaft zurückzuhalten.
Themendossier Biber BAFU 
Im Naturwaldreservat Lägern zeigt sich eindrucksvoll, wie sich die Natur ohne menschliches Eingreifen entwickelt.
Wir feiern 25 Jahre Naturwaldreservat Lägern!
Am 16. September 2026 fand in Wettingen eine Exkursion zur Feier des 25-jährigen Jubiläums des Naturwaldreservats Lägern statt. Es wurde 1998 ausgeschieden und gehört somit zu den ältesten der 40 Naturwaldreservate im Kanton Aargau. Auf diesen Flächen wird auf die Holznutzung verzichtet und natürliche Prozesse können ungestört ablaufen. Rund 100 Teilnehmende tauchten am Sonntagnachmittag unter fachkundiger Begleitung in die Welt von Käfer, Spechten und Fledermäusen ein und staunten über die eindrucksvolle Dynamik der Natur.  
Im Vorfeld berichtete unter anderem das Badener Tagblatt über die Veranstaltung. Im erschienen Beitrag erzählt Alt-Förster Philipp Vock mehr über die Entstehungsgeschichte des Reservats und sein Nachfolger Moritz Fischer verrät, was ihn am Wald an der Lägern besonders fasziniert.
Zum Beitrag im Badener Tagblatt
Ausschnitt aus dem Warnhinweis für Waldbrandgefahr (BAFU)
Modellierung Waldbrandrisiko
Sind Waldbrände wie im Wallis oder in Griechenland auch im Aargau bald denkbar? Im Rahmen des Entwicklungsschwerpunkts Klima konnte die Abteilung Wald das Projekt "Waldbrandpotenzial Aargau" starten. Im Rahmen dieses Projekts wird das Waldbrandrisiko im Kanton Aargau modelliert und dargestellt. Zudem wird abgeschätzt, mit welchem Ausmass von Waldbränden im Aargau zukünftig zu rechnen ist. Anhand von drei Fallbeispielen wird das Aargauer Waldbrandmanagement gemeinsam mit den involvierten Akteurinnen und Akteuren geprüft. Daraus werden allfällige Anpassungsoptionen abgeleitet. Mit ersten Resultaten ist 2024 zu rechnen.
Ein Besuch im kühlen Schatten hilft gegen einen heissen Kopf.
Kühlleistung des Waldes verstehen
Aufgrund der Klimaerwärmung ist auch im Aargau mit längeren und extremeren Hitzeperioden zu rechnen. Welchen Anteil hat der Wald bei der Milderung von Hitze und wie kann die Kühlwirkung des Waldes beeinflusst werden? Im Rahmen des Entwicklungsschwerpunkts Klima konnte die Abteilung Wald das Projekt "Kühlwirkung des Waldes verstehen" starten. Die Firma Geopartner führt eine Literaturstudie zum Thema durch, um das bestehende Wissen zu erschliessen. Mithilfe von Modellierungen anhand ausgewählter Fallbeispiele und Szenarien soll das Verständnis der Kühlwirkung des Waldes vertieft werden. Über die Resultate der Studie wird zu einem späteren Zeitpunkt unter anderem im Rahmen einer Veranstaltung informiert.
Staatswaldförster und Mitarbeitende der Abteilung Wald hatten Gelegenheit, den Rohbau des neuen Laborgebäudes zu besichtigen, für welches Holz aus dem Staatswald genutzt wurde.
Neues Kantonslabor mit Holz aus dem Staatswald
Anlässlich des Rapports mit den staatswaldbetreuenden Förstern konnte der Rohbau des neuen kantonalen Laborgebäudes in Unterentfelden besichtigt werden. Die Tragkonstruktion wurde mit Holz aus dem Staatswald realisiert. Für die Anfertigung der Holzbauteile haben die Betriebe aus dem Staatswald 1'870 Festmeter Fichten- und Tannenrundholz in den benötigten Dimensionen und Qualitätsanforderungen geliefert, was etwa acht Prozent des gesamten Hiebsatzes im Staatswald entspricht. Zusätzlich haben zwei Betriebe als Spezialauftrag siebzig Rundholzstämme mit speziellen Qualitätskriterien als Stützen für die Laubengänge des Laborgebäudes gerüstet.  
Bereits vor einem Jahr haben die Staatswaldförster sowie weitere Interessierte der Abteilung Wald die Sägerei Wyss in Büron und den Tragwerkshersteller Neue Holzbau AG in Lungern besucht, welche die Mehrheit des für den Holzbau benötigten Holzes verarbeitet haben. Unter Leitung des Projektleiters der ausführenden Holzbaufirma Husner konnten sich die Förster nun ein Bild von der Verarbeitung des Holzes machen und auf das gelungene Werk anstossen.
Für das Projekt "Seilkranbringung im ebenen Gelände" wurden drei Holzschläge mit einem Seilkran ausgeführt.
Resultate aus dem Pilotprojekt "Seilkranbringung im ebenen Gelände"
Das Pilotprojekt "Seilkranbringung im ebenen Gelände" ist abgeschlossen. In zwei Forstbetrieben konnten drei Holzschläge mit dem Seilkran als Rückemittel durchgeführt werden. Das Ziel war es, Erfahrungen mit dem Verfahren zu sammeln, da aufgrund des Klimawandels weniger Frosttage und häufigere Niederschläge im Winter auftreten. Somit sind immer häufiger nasse Böden mit geringer Tragfähigkeit die Folge. 
Die Resultate zeigen, dass die Installation (Auf- und Abbau) der Seilgeräte sehr zeit- und kostenintensiv ist. Wie viel Holz über eine Seillinie geerntet werden kann, ist ebenfalls ein wesentlicher Kostenfaktor, was wiederum die Stärke des Eingriffs beeinflussen kann. Insgesamt sind die Kosten im Vergleich zu bodengestützten Verfahren in der Regel nicht konkurrenzfähig. Im Rahmen einer Weiterbildung des Aargauischen Försterverbands wurden im September verschiedene Möglichkeiten der Feinerschliessung auf verdichtungsempfindlichen Böden diskutiert.
Zusammenfassung der wichtigsten Resultate
Angeregte Diskussionen auch während der Pause. Infoveranstaltung zum Weisstannenprojekt und weiteren Projekten zum Thema Rothirsch im Restaurant Rössli in Rothrist.
Abschluss Weisstannenprojekt und Informationen zum Thema Rotwild
Im Jahr 2012 startete die Abteilung Wald ein langfristiges Projekt, um die Verjüngungsschwierigkeiten der Weisstanne im Gebiet westlich der Wigger zu untersuchen. An einer Infoveranstaltung im Restaurant Rössli in Rothrist wurden im September 2023 die Resultate interessierten Teilnehmenden aus Forst, Jagd und Gemeinden vorgestellt. Die Veranstaltung markiert zeitgleich den Abschluss dieses Projekts. Dank einer konstruktiven Zusammenarbeit zwischen den Forstbetrieben und den Jagdgesellschaften hat sich die Situation der Weisstannenverjüngung während dieser Zeit an vielen Orten verbessert. Gebietsweise ist der Verbiss aber nach wie vor deutlich zu hoch für eine ausreichende natürliche Verjüngung der Weisstanne. Es gilt deshalb auch in Zukunft diese gute Zusammenarbeit weiterzuführen. Der Anlass wurde zudem genutzt, um über Projekte rund um das Thema Rotwild zu informieren. Wie erwartet, ist das Diskussionspotenzial bei diesem hochaktuellen Thema gross. Im Wildraum 1 (Raum Zofingen) werden gemeinsam mit der Abteilung Wald Pilotprojekte durchgeführt, welche Forst und Jagd die Möglichkeit bieten, Erfahrungen im Umgang mit dieser wieder einwandernden Wildtierart zu sammeln. Gleichzeitig wurde das nationale Projekt Rothirsch im Mittelland vorgestellt, bei welchem mit Hilfe von Telemetriestudien und umfangreichem Fotofallenmonitoring das Verhalten des Rothirschs in verschiedenen Kantonen im Schweizer Mittelland untersucht wird. Im Rahmen des Massnahmenpakets Waldschäden werden zurzeit zusätzlich verschiedene Methoden des Schäl- und Verbissschutzes für Rotwild getestet.
Der Borkenkäferbefall hat in den vergangenen Wochen erneut stark zugenommen.
Wiederaufnahme Unterstützung von Massnahmen gegen Borkenkäfer im Jahr 2023
In den vergangenen Wochen hat der Borkenkäferbefall bei den Fichten in verschiedenen Regionen wieder stark zugenommen. Gleichzeitig hat sich die Abfuhrsituation beim Rundholz zunehmend verschlechtert. Bei einer Umfrage zur Beurteilung der Lage haben 62 Prozent der Betriebe teilgenommen. Die meisten Betriebe beabsichtigen die weitere Entwicklung des Borkenkäfers mit aktiven Massnahmen zu verlangsamen. Gleichzeitig kann 65 Prozent des anfallenden Käferholzes im Ausmass von circa 25'000 Festmeter (Fm) nicht rechtzeitig abgeführt werden. Die Abteilung Wald kommt zum Schluss, dass die Unterstützung von phytosanitären Massnahmen rückwirkend per 1. Juli 2023 wieder eingeführt wird. Folgende Massnahmen sind für nicht rechtzeitig abführbares frisch befallenes Käferholz beitragsberechtigt (12.–/Fm): Entrinden, Hacken im Bestand / für Zwischenlager, Abfuhr auf Zwischenlager mit Distanz grösser 500 Meter zum nächsten Fichtenbestand. Der Entscheid, ob Bekämpfungsmassnahmen gegen den Borkenkäferbefall ergriffen werden, bleibt weiterhin bei den Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer beziehungsweise den Forstbetrieben.
Am 15. September wurde die zweite Beratung über die Teilrevision des Aargauer Waldgesetzes aufgenommen.
Zweite Beratung durch die Kommission UBV erfolgte am 15. September 2023
Am 14. März 2023 fand die erste Beratung der Teilrevision des Aargauer Waldgesetzes (AWaG) im Grossen Rat statt (siehe auch Newsletter 1/2023).  
Der Grosse Rat stimmte der Vorlage in erster Beratung mit 129 zu 7 Stimmen zu. Die wichtigste Änderung gegenüber dem bisherigen Recht, die Einführung der für die Schutzwaldpflege notwendigen Bestimmungen, fand breite Zustimmung. Mit 90 Ja- zu 46 Nein-Stimmen hat der Grosse Rat beschlossen, den "Holzförderartikel" § 26b AWaG wieder in die Teilrevision des Aargauer Waldgesetzes aufzunehmen. Weiter beauftragt der Grosse Rat den Regierungsrat für die zweite Lesung mit sechs Prüfungsaufträgen, die Auswirkungen zu den Themen Aufwertung von Waldrändern entlang landwirtschaftlicher Nutzflächen, Feuchtgebiete im Wald, Beweidung von Wald und Waldrand, Potenzial von vernetzenden ökologischen Ausgleichsmassnahmen im Wald im Zusammenhang mit Bauprojekten, ökologischer Ausgleich im Wald sowie Vereinfachung von § 26 b (Holzförderartikel) in der Botschaft zur zweiten Beratung detailliert darzulegen.  
Die Kommission für Umwelt, Bau, Verkehr, Energie und Raumordnung (UBV) des Grossen Rats hat am 23. Juni 2023 die Behandlung der Botschaft für die zweite Beratung der Teilrevision des Aargauer Waldgesetzes aufgenommen. Die Behandlung des Geschäfts wurde in der Kommission am 15. September 2023 fortgesetzt.  
 
Mit der zweiten Lesung des Waldgesetzes wird dem Grossen Rat (vorgesehen am 7. November 2023) gleichzeitig die notwendige Anpassung des Aargauer Walddekretes unterbreitet. Die Anpassung des Walddekrets wird notwendig, um die Einwohnergemeinden als Nutzniessende der Schutzwaldpflege zu Beiträgen verpflichten zu können. Über die notwendigen Anpassungen auf Stufe Verordnung wird der Regierungsrat entscheiden. Die geänderten Rechtsgrundlagen werden voraussichtlich auf Mitte 2024 in Kraft treten.
Organisatorisches
Einreichen Abrechnungsunterlagen Neophyten und Naturschutz-Pflegearbeiten
Damit die Auszahlung der Beiträge bis Ende Jahr erfolgen kann, müssen die Abrechnungsunterlagen für die Neophytenbekämpfung bis am 15. November 2023 und die Abrechnungsformulare für Naturschutzarbeiten bis spätestens am 20. November 2023 bei der Abteilung Wald eingetroffen sein. 
Kann der Termin nicht eingehalten werden, bitten wir mit Ruedi Bättig oder Steffi Burger Kontakt aufzunehmen.
Ruedi Bättig (062 835 28 33)
Steffi Burger (062 835 28 46)
Link Abrechnungsformulare Naturschutzarbeiten
Dienstjubiläen
35 Jahre
Peter Gautschi Forstbetrieb Buholz
Wir gratulieren dem Jubilar ganz herzlich und danken für seinen Einsatz zu Gunsten des Waldes!
Kanton Aargau Logo
Department Bau, Verkehr und Umwelt 
Abteilung Wald
Entfelderstrasse, 5001 Aarau 
+41 62 835 28 20, wald@ag.ch 
 
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