Newsletter Wald, Jagd und Fischerei – 01/2020
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Departement Bau, Verkehr und Umwelt
Abteilung Wald
Frühlingsboten am Manzenbach in Seengen
Frühlingsboten am Manzenbach in Seengen
Geschätzte Leserinnen und Leser
Am 1. Januar 2020 durfte ich die Leitung der Abteilung Wald von Marcel Murri übernehmen, der diese Aufgabe seit der vorzeitigen Pensionierung von Alain Morier stellvertretend wahrgenommen hat. Es ist für mich eine grosse Freude, mich zukünftig wieder mit voller Energie für den Aargauer Wald einsetzen zu dürfen.
Der Wald im Aargau ist und bleibt wichtig: Als Erholungsraum für die Menschen, als Lebensraum für Tiere und Pflanzen, als Lieferant des nachwachsenden Rohstoffs Holz und zum Schutz vor Naturgefahren. Es braucht den Einsatz von allen, damit zukünftige Generationen im gleichen Umfang von Waldleistungen profitieren können, wie es uns heute möglich ist.
Das Thema Wald fasziniert mich auch nach 20 Jahren Berufstätigkeit. Die Faszination hängt einerseits mit den am Wald interessierten Menschen (1) sowie dem Thema Ökosystemmanagement (2) zusammen.
Zu 1: Es ist mir persönlich ein grosses Anliegen, mit den Waldeigentümerinnen und Waldeigentümern, den Forstbetriebsleitenden, den Mitarbeitenden der Forstbetriebe und weiteren Waldinteressierten im Dialog Lösungen suchen und auf gleicher Augenhöhe zusammenarbeiten zu können. Auf zahlreiche persönliche Kontakte mit Euch freue ich mich sehr!
Zu 2: Der Wald steht – einmal mehr – vor grossen Herausforderungen. Neben den sich immer deutlicher abzeichnenden Auswirkungen des Klimawandels auf den Wald und den Auswirkungen der Sturmereignisse verlangen die wachsenden Nutzungsansprüche der Gesellschaft an den Wald und die wirtschaftliche Lage der Forstbetriebe nach neuen Lösungsansätzen. Neben diesen aktuell "agendabestimmenden" Themen braucht es aber weiterhin viel Ausdauer und eine gewisse Hartnäckigkeit, damit z.B. auch schleichende Veränderungen unserer Wälder, wie sie das seit 1984 laufende, interkantonale Walddauerbeobachtungsprogramm dokumentiert, nicht einfach in Vergessenheit geraten.
In diesem Sinne freue ich mich – nach hoffentlich gut überstandener Corona-Krise – auf viele Begegnungen und anregende Diskussionen im 2020 sowie das grosse Engagement von euch allen für unseren Wald!

Ich wünsche allen ein erfolgreiches, unfallfreies und gesundes Jahr.
Fabian Dietiker
 
Inhaltsverzeichnis

 
Überarbeitete Waldrandregeln 2020

Strukturreicher Waldrand mit vorgelagerter Wiese 
Ökologisch aufgewertete Waldränder bieten vielen Lebewesen einen Lebensraum. 
Einbezug von Kleinstrukturen – überarbeitete Waldrandregeln

Die Abteilung Wald hat per 1. Januar 2020 ihre Waldrandregeln überarbeitet. Dabei wurden Anpassungen bei den Ansätzen sowie kleinste Änderungen bei den Anforderungen vorgenommen. Ebenso können neu Kleinstrukturen (Asthaufen), die mit im Rahmen des Waldrandeingriffs anfallendem Holz erstellt werden, über das Naturschutzprogramm Wald abgegolten werden. Davon profitieren sollen unter anderem Mäusejäger wie Hermelin oder Mauswiesel, welche darin Unterschlupf finden.

Die neuen Waldrandregeln sind auf der Webseite der Abteilung Wald zu finden. Bei Fragen stehen Stefanie Burger (062 835 28 46) und Ruedi Bättig (062 835 28 33) gerne zur Verfügung.

 
BAFU-Kampagne "Wald-Vielfalt"

Plakat zur Kampagne "Wald-Vielfalt" 
Kampagne "Wald-Vielfalt" des BAFU zur Biodiversität im Wald 
Zu Besuch bei den Waldbewohnern

Die geplante Kampagne "Wald-Vielfalt" des Bundesamts für Umwelt (BAFU) zur Biodiversität im Wald hat das Ziel, den Wert der Schweizer Wälder in der Öffentlichkeit bekannter zu machen. Dabei laden verschiedene Waldbewohner die Bevölkerung herzlich zu einem Besuch bei ihnen ein. Die Kampagne umfasst Holzfiguren, welche im Wald platziert werden sollen, einen monatlichen Wettbewerb sowie eine informative Webplattform.
Die Holzfiguren und eine Begrüssungstafel können von Försterinnen und Förstern sowie Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern kostenlos bestellt werden. Die Kampagne hätte am 19. März starten sollen. Aufgrund der aktuellen Lage wurde der Start der Kampagne nun jedoch auf unbestimmte Zeit verschoben. Dennoch werden Bestellungen für die Holzfiguren (und Begrüssungstafeln) noch bis zum 15. April 2020 entgegengenommen.

Antonia Ulmann (062 835 27 97) sendet Ihnen auf Anfrage gerne das Bestellformular zu und steht für Fragen zur Verfügung.

 
Veranstaltungshinweis Symposium

In den Wald führenden Waldweg mit dürren Fichten am Horizont
Die Ungewissheit in Bezug auf die Zukunft unserer Wälder ist gross. Wie können Waldbewirtschaftende unter diesen Umständen gute und fundierte Entscheidungen treffen?
Das Klima verändert den Wald – wie weiter?
Der Klimawandel verändert auch die Wälder. Welche Entwicklungen sind zu erwarten und welche Auswirkungen haben diese auf das Ökosystem Wald? Vieles wissen wir bereits, vieles ist aber noch unbekannt. Mut zur Unsicherheit ist gefragt!
Das Naturama Aargau organisiert in Zusammenarbeit mit der Abteilung Wald des Kantons Aargau am 18. September 2020 ein ganztägiges Symposium "Das Klima verändert den Wald – wie weiter?" in Aarau. Es erwarten Sie Inputreferate und spannende Diskussionen über die Zukunft unserer Wälder.
Ab dem 23. April kann man sich auf der Webseite des Naturamas für diese Veranstaltung anmelden.

 
Eigentumsabfragen Privatwald

Screenshot BKOnline 
Ab Sommer 2020 sind Eigentumsabfragen via BKOnline möglich. 
Neu sind Eigentumsabfragen in BKOnline möglich

Im Rahmen von intensiven Verhandlungen mit den Verantwortlichen des Grundbuchs sowie den Datenschutzbeauftragten konnte erreicht werden, dass ab Sommer 2020 für die Revierförsterinnen und Revierförster die Möglichkeit besteht, via BKOnline die Eigentumsdaten von Privatwaldeigentümerinnen und Privatwaldeigentümern ohne Einschränkungen abzufragen. Bisher war es nur möglich, via Online-Karten 10 Abfragen pro Tag durchzuführen.
Die Revierförsterinnen und Revierförster werden wieder informiert, sobald die Abfragemöglichkeit in BKOnline zur Verfügung steht.

Bei Fragen stehen Ihnen Lea Roth (062 835 28 44) oder Raffael Bienz (062 835 28 47) gerne zur Verfügung.

 
Massnahmenpaket 2021–2024 zur Behebung von Waldschäden

Postulate durch den Regierungsrat entgegengenommen
Der Regierungsrat hat die beiden von den Grossratsmitgliedern V. Friker-Kasper und M. Brügger sowie Mitunterzeichnenden eingereichten Postulate betreffend "Waldschäden" (19.237) und "besorgniserregender Zustand des Waldes und notwendige Massnahmen" (19.238) mit Erklärung entgegengenommen. Die Behandlung der beiden Postulate ist jedoch noch hängig. Die Überweisung durch den Grossen Rat erfolgt frühestens am 12. Mai 2020.
In seiner Antwort hat der Regierungsrat insbesondere die Finanzierung folgender Massnahmen als zweckmässig erachtet: Wiederbewaldung, Sicherheitsholzerei entlang von Kantonsstrassen und kantonalen Infrastrukturbauten, Förderung der Holzvermarktung und -verwendung, Bereitstellung von Entscheidungsgrundlagen sowie Weiterbildung und Beratung.
Erfolgt die Überweisung der beiden Postulate, so wird ein Massnahmenpaket 2021–2024 erarbeitet. Die öffentliche Anhörung zur Vorlage findet über den Sommer statt. Über den notwendigen Verpflichtungskredit wird der Grosse Rat voraussichtlich gegen Ende 2020 beschliessen.

 
Stellvertretung Revierförsterinnen und Revierförster

Stellvertretungslösungen für Revierförsteraufgaben
Einige Forstbetriebe haben sich entschieden, als Entlastung der Betriebsleitung eine zweite Försterin oder einen zweiten Förster als Stellvertretung oder für Projekte anzustellen. Die Abteilung Wald empfiehlt, diese Mitarbeitenden auch als Revierförsterin oder Revierförster wählen zu lassen. Ist dies nicht der Fall, muss bei einer Reviermutation aufgezeigt werden, wie die betriebliche Organisation ausgestaltet wird, damit die Revieraufgaben wahrgenommen werden können. Die Stellvertretungslösung muss im Forstbetrieb, respektive den involvierten Gemeinden bekannt sein. Bei einem längeren Ausfall einer Revierförsterin oder eines Revierförsters wird empfohlen, mit dem zuständigen Kreisforstamt Kontakt aufzunehmen.
Bei Fragen gibt Marc Gloor (062 835 28 45) gerne Auskunft.

 
Optimierung Basiserschliessung

Waldstrasse mit Fahrverbotsschild 
Alle lastwagenbefahrbaren Waldtrassen im Kanton sind nun erfasst. 
Befahrbare Waldstrassen erfasst

Die Abteilung Wald hat im Jahr 2019 alle lastwagenbefahrbaren Waldstrassen des Kantons Aargau lagegenau erfasst. Dies hat ergeben, dass innerhalb des Waldareals rund 3'500 Kilometer Strassen liegen, was einer Erschliessungsdichte von 70 Laufmeter pro Hektare entspricht. Die erhobenen Waldstrassen stellen eine wertvolle Planungsrundlage, beispielsweise für die Optimierung der Basiserschliessung, dar. Die Idee ist, dass die Forstbetriebe in einem überbetrieblichen Konzept festlegen, welche Strassen für die Waldbewirtschaftung notwendig sind und wo es Anpassungen braucht. Ebenso können die Forstbetriebe den zustandsbasierten Waldstrassenunterhalt für das Erschliessungsnetz festlegen.
Der Kanton stellt neben den Datengrundlagen die Beratung der Forstbetriebe sicher. Im Verlaufe des Jahres soll zudem ein Tool für die betriebsübergreifende Erschliessungsplanung evaluiert und bei Eignung zur Verfügung gestellt werden.
In einer ersten Phase wird die Realisierbarkeit der Idee geprüft. Danach wird in einem kantonalen Gesamtkonzept das Vorgehen für die Optimiertung der überbetrieblichen Erschliessungsplanung beschrieben.

Bei Fragen steht Iris Wehrli (062 835 57 17) gerne zur Verfügung.

 
Schutzwald im Kanton Aargau

Einen durch einen Baum gestoppten Felsblock im Wald. 
Auch der Kanton Aargau wird Schutzwald ausscheiden.  
Schutzwald im Aargau

Das Eidgenössische Waldgesetz (WaG, Art. 20 Abs. 5) verpflichtet die Kantone im Schutzwald eine minimale Pflege sicherzustellen. Gemäss Waldverordnung (WaV, Art. 18 Abs. 2) müssen die Kantone dafür Schutzwald ausscheiden. Der Regierungsrat hält in seiner Botschaft an den Grossen Rat zur Volksinitiative "Ja! Für euse Wald" fest, dass diese Arbeit nun angegangen wird.
Die Abteilung Wald ist zurzeit daran, auf Basis der vom Bund zur Verfügung gestellten Schutzwald-Hinweiskarten zusammen mit den Forstrevieren die Schutzwaldfläche im Kanton festzulegen.

Für Fragen zu diesem Projekt steht Andi Freuler (062 835 28 48) gerne zur Verfügung.

 
Rothirsch im Schweizer Mittelland

Ein Rothirsch auf einer Aufnahme, welche durch eine Fotofalle gemacht wurde. 
Hier ist ein Rothirsch ist in eine Fotofalle getappt. 
Fotofallenmonitoring in den Wildräumen 7 und 8

Im Rahmen des Projekts "Rothirsch im Schweizer Mittelland" des Bundesamtes für Umwelt und der betroffenen Mittelland-Kantone sollen in den Jahren 2020–2022 wichtige Informationen zur Verbesserung des Rothirsch-Managements im dicht besiedelten Mittelland erarbeitet werden. Weil derzeit im Grenzbereich der Kantone Aargau / Zürich noch grössere Unklarheiten betreffend dem zeitlichen und örtlichen Vorkommen von Rothirschen bestehen, sollen erste Grundlagen durch ein systematisches Fotofallenmonitoring erhoben werden. Dazu werden im Wildraum 8 und in Teilen des Wildraums 7 (im Bereich der Bezirke Muri, Bremgarten und Baden) insgesamt 43 Wildtierkameras durch Mitarbeitende der Zürcher Fachhochschule der Angewandten Wissenschaften (ZHAW) Wädenswil aufgestellt. Die Platzierung der Kameras erfolgt systematisch innerhalb von geeigneten Kilometerquadraten. Die Wildtierkameras werden durch die Mitarbeitenden der Fachhochschule betreut und bleiben bis Ende 2022 im Einsatz.

Bei Fragen zu diesem Projekt gibt Ihnen Erwin Osterwalder (062 835 28 56) gerne Auskunft.

 
Umstellung Gewässerbewirtschaftung

Links sind Fischeier und rechts die Brütlinge zu sehen.
Mittels genetischer Markierungen können hohe Zahlen an Nachkommen (Eier, resp. Brütlinge) einfach und mit wenig Aufwand markiert werden. Dazu braucht es lediglich eine Gewebeprobe der Elterntiere. Foto: Michel Roggo
Erfolgskontrollen Forellenbesatz
Im Kanton Aargau wurden zwischen 2013 und 2019 verschiedene Besatzmassnahmen von Forellen (Salmo trutta) mit Markierungsversuchen untersucht. Im vorliegenden Schlussbericht sind nun sämtliche Besatzerfolgskontrollen der letzten Jahre zusammengestellt.
Die eingesetzten Forellen wurden entweder mit einem Fettflossenschnitt markiert oder genetisch mittels einer Vaterschaftsanalyse identifiziert. Es zeigte sich, dass in den untersuchten Gewässern der Anteil der Besatzfische am Fischbestand im Besatzjahr am höchsten war. Mit jedem Jahr nahm jedoch der Anteil der Besatzfische kontinuierlich stark ab, bis in vielen untersuchten Gewässern bei den Adulten gar keine Besatzfische mehr gefunden werden konnten. Diese Ergebnisse sind mit Resultaten aus anderen nationalen und internationalen Studien vergleichbar. In der Regel nimmt der Anteil der Besatzfische aufgrund der schlechteren Anpassung an die lokalen Umweltbedingungen im Konkurrenzkampf mit den Wildfischen über die Zeit stark ab.
Die Ergebnisse zeigen, dass der additive Effekt, den man sich durch den Einsatz der Besatzfische erhofft, in den untersuchten Gewässern kaum oder gar nicht eintritt. Somit führt der Besatz nicht zur erhofften Ertragssteigerung. Diese Erkenntnisse unterstützen die bereits vollzogene Umstellung der Gewässerbewirtschaftung im Kanton Aargau.

Der Bericht "Markierstudie Besatzmassnahmen" ist auf der Webseite der Abteilung Wald im Abschnitt "Studien und Berichte" verfügbar.
Bei Fragen steht Ihnen David Bittner (062 835 28 52) gerne zur Verfügung.

 
Personelles

Erhöhung des Arbeitspensums
Marc Gloor erhöht sein Pensum als Stellvertretender Leiter Staatswald per 1. April 2020 um 10 Prozent.

Stellvertretung
Petra Nobs ist vom 1. Mai bis am 30. November 2020 im Mutterschaftsurlaub. Florian Randegger wird in diesem Zeitraum ihre Stellvertretung mit einem Pensum von 70 Prozent übernehmen. Ab dem 1. Dezember wird Petra Nobs ihre Arbeit mit einem 60-Prozent Pensum wieder aufnehmen.

Praktikantinnen und Praktikanten
Wir freuen uns über die Unterstützung weiterer Praktikantinnen und Praktikanten:
Sektion Walderhaltung: Lea Bischofberger
Sektion Waldbewirtschaftung: Linus Ender
Sektion Jagd und Fischerei: Lisa Lutz

Dienstjubiläen
30 Jahre Peter Haas (1. Januar 1990)
30 Jahre Stefan Staubli (1. Januar 1990)
30 Jahre Urs Meyer (1. Februar 1990)
20 Jahre Gerhard Wenzinger (1. Januar 2000)
5 Jahre Markus Byland (1. Februar 2015)
5 Jahre Peter Schenkel (1. Januar 2015)

Wir gratulieren den Jubilaren ganz herzlich und danken für ihren Einsatz im Dienste des Waldes.

 
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